Nach dem Zusammengehen von Edeka und Tengelmann deutet sich am deutschen Discounterhimmel die nächste Mega-Fusion an: Aldi und Lidl wollen künftig gemeinsame Sache machen. Die Kartellbehörden sollen durch eine findige Unternehmenslöung milde gestimmt werden.
Erst vor wenigen Tagen wurde die Fusion von Edeka und Tengelmann durch einen Sondererlass aus dem Wirtschaftsministerium durchgewunken, nun kommt es zu einem echten Paukenschlag: Die beiden Erzrivalen Aldi und Lidl fusionieren. Dadurch entsteht ein Mega-Discounter mit über 7500 Filialen allein in Deutschland – derzeit betreibt die Aldi-Gruppe rund 4200 Niederlassungen, bei Lidl sind es deutschlandweit 3200.
„Sparen ist unsere Kern-Philosophie, genau deshalb erwarten wir uns von der Fusion auch immense Einspar-Effekte“, so der Aldi-Manager Basilius Blague gegenüber Discountfan.de. Diese sollen natürlich direkt an die Kunden weiter gegeben werden: „Die Preise im Discounter werden deutlich sinken, die Anzahl der Filialen allerdings leider auch“, gesteht das Vorstandsmitglied.
Größtes Hindernis dürfte ein Einspruch der Kartellbehörden sein – diese hatten schon die Fusion von Edeka und Tengelmann abgelehnt, erst durch einen Ministererlass ist sie genehmigt worden. In den Chefetagen von Aldi und Lidl hat man deshalb in den letzten Monaten unter höchster Geheimhaltung an einem Konzept gefeilt, das die Elefantenhochzeit auf dem deutschen Discountermarkt doch noch möglich machen soll: War bisher die Aldi-Gruppe in Aldi-Nord und Aldi-Süd aufgeteilt, soll das fusionierte Unternehmen jetzt in Ost und West gesplittet werden.
Im Westen will mann künftig unter dem bayerisch anmutenden Namen „Aldl“ auftreten, im Osten soll „Liddi“ die Kundschaft in den Discounter locken. Rechtlich gesehen agieren die Unternehmen eigenständig und verfügen auch in Teilen über ein eigenes Sortiment: Während es bei „Aldl“ unter anderem Leberkäs, Spätzle und Kieler Sprotten geben soll, will Liddi mit Spreewaldgurken, Halberstädter Wurst Sojanka und Pfeffi-Stangen punkten.
Selbst bei den Einkaufswagen soll es Unterschiede geben: So wird bei Liddi die alte Ostmark als Pfandmarke akzeptiert, während man im Westen die D-Mark verwenden kann. Beim grenzüberschreitenden Verkehr der Einkaufswagen kann es also durchaus zu Problemen kommen.
Die Fusion der beiden Groß-Discounter soll bis zum 3. Oktober 2016 abgeschlossen sein: „Nun wächst zusammen, was zusammengehört“, freut sich Blague. Zu früheren Äußerungen, wonach niemand die Absicht habe, einen Mega-Discounter zu errichten, äußerte sich der Spitzenmanager wie folgt: „Der Markt will das so. Und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Entscheidend ist doch, was hinten rauskommt.“
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April,April