Pestizid-Alarm: Greenpeace findet "gesundheitsgefährdende Mengen"

Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen schlagen die Greenpeace-Aktivisten Alarm: Warnten sie vor zwei Wochen noch vor Pestiziden in Trauben, sehen sie nun Obst und Gemüse vom Supermarkt insgesamt als Gefahrenquelle: „Das Treiben des Lebensmittelhandels grenzt an Kriminalität“, so die Umweltschützer.

Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen schlagen die Greenpeace-Aktivisten Alarm: Warnten sie vor zwei Wochen noch vor Pestiziden in Trauben, sehen sie nun Obst und Gemüse vom Supermarkt insgesamt als Gefahrenquelle: „Das Treiben des Lebensmittelhandels grenzt an Kriminalität“, so die Umweltschützer.

Zum Angebot

Bereits vor zwei Wochen hatte Greenpeace mit einer Meldung geschockt, wonach ein Teil der Trauben vom Supermarkt mit zuviel Pestiziden belastet sind (Discountfan.de berichtete). Nun weiten die Aktivisten ihre Warnung aus: Man habe im September 658 Obst- und Gemüseproben der führenden Supermarktketten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gekauft und auf Pestizid-Rückstände untersuchen lassen. Das traurige Ergebnis: „Viele untersuchte Proben wiesen solche Extrembelastungen auf, dass der Verzehr für Kinder gesundheitsgefährdend ist“, so Greenpeace.

Uneingeschränkt empfehlenswert sei der Untersuchung zufolge nur der Kauf von Bio-Ware. Am schlimmsten schnitten bei dem Test die Handelskette Lidl und der Metro-Konzern mit seiner Kette Real ab. Dies ist bereits die zweite Schlappe für Real in diesem Jahr: Im Frühjahr machte der Supermarkt mit seinem umetikettierten Fleisch schon Negativ-Schlagzeilen (Discountfan.de berichtete).

Interessanterweise macht Aldi auch diesmal beim Test Punkte gut: „In diesem bisher einzigartigen Großtest schnitt die Frischware des österreichischen Marktführers Billa gefolgt vom deutschen Discounter Aldi am besten ab“, so Greenpeace. Allerdings wurden auch beim Kult-Discounter Pestizid-Rückstände gefunden, nur eben seltener als bei der Konkurrenzn.

Insgesamt wurden die Proben aller Supermärkte auf 300 Giftstoffe untersucht. In 15 Prozent der Fälle seien die Grenzwerte überschritten worden. Schlimmer noch: „16 Proben wiesen Extrembelastungen auf, so dass für Kleinkinder nach dem Verzehr nur geringer Mengen akute Gesundheitsgefahr bestand.“ Greenpeace bietet zu dem Thema einen eigenen Ratgeber „Pestizide aus dem Supermarkt“ sowie einen 32-seitigen Testbericht zum Thema an.

Discountfan-Fazit: Gerade für Eltern kleiner Kinder sind die Ergebnisse erschreckend. Wer den lieben Kleinem mit Obst und Gemüse „etwas Gesundes“ mit auf den Weg geben will, tut je nach Supermarkt genau das Gegenteil. Der Hinweis auf die Bioläden ist gut gemeint, aber für die Massen nicht praktikabel: Zum einen können Bioläden nicht die Massen-Nachfrage der Bundesrepublik befriedigen, zum anderen sind die Preise gerade für Familien nicht selten zu hoch. Ganz offenbar schaffen es einige Discounter wie Aldi aber dennoch, den Massenmarkt zu günstigen Preisen zu bedienen und dennoch größtenteils auf Pestizide zu verzichten: Bei 44 Prozent der Aldi-Proben wurden laut Greenpeace keine Pestizide nachgewiesen. Am schlimmsten waren bei Deutschlands Supermärkten Trauben, Pfirsiche und Nektarinen sowie Kopfsalate betroffen.

Die einzige Lösung scheint zu sein, dass (wie Greenpeace es fordert) ein umfassendes Pestizid-Reduktionsprogramm aufgelegt wird und die Lebensmittel besser überwacht werden. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.




* Wir stellen unser Portal seit der Gründung 2002 kostenlos zur Verfügung. Hochwertiger redaktioneller Content muss aber finanziert werden. Aus diesem Grund enthalten einige Beiträge Werbelinks. Discountfan.de erhält also für den Fall, dass im Artikel erwähnte Produkte gekauft werden, eine Provision – für den Endkunden hat dies keine Auswirkung, der Preis ändert sich nicht. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem das eBay Partner Network sowie das von Amazon. Die Berichterstattung seitens Discountfan.de erfolgt jedoch davon unabhängig, Werbeerlöse haben grundsätzlich keinen Einfluss auf unsere Beiträge. Hier finden Sie weitere Details zu unserem redaktionellen Konzept.