Discounter-Wein ist billig – ob er auch mundet, ist eine Frage des Geschmacks. Reichlich geschmacklos ist jedoch das Discounter-Gebahren, dass die Redakteure von Frontal21 jetzt ans Tageslicht gebracht haben: Glaubt man dem Bericht, wurden Weine mit Wasser gestreckt, Etiketten falsch verklebt und Jahresangaben gefälscht.
Für den Test hat das ZDF-Magazin acht Weine unter die Lupe genommen – sechs davon sollen ungenießbar gewesen sein. Schlimmer noch: Angeblich hat Lidl einen Weißwein zu 20 Prozent mit Wasser gestreckt. Der Discounter selbst weist diesen Vorwurf indes weit von sich.
Auch bei Penny-Weinen soll es Probleme gegeben haben. So deute ein Korken nach Ansicht der Wein-Experten daraufhin, dass der Rebensaft gar nicht so alt sein kann wie auf dem Etikett angegeben.
Vernichtend auch das Urteil eines Weinkontrolleurs zur Massenware im Discounter: Diese könnten die großen Mengen gar nicht von einem Winzer allein beziehen. „Es ist im Grunde genommen eine große Mischung von mehreren Weinen, die zusammengeschüttet werden“, so der Experte.
Discountfan-Fazit: Für den Test wurden nur Weine zum Preis von unter drei Euro herangezogen. Dass hier die Qualtität nicht stimmen kann, liegt auf der Hand. Dennoch ist es ein Skandal, wenn Angaben gefälscht und Weine gestreckt werden. Echte Discountfans wissen aber, dass beispielsweise Aldi als Aktionsware zum Teil Weine im deutlich zweistelligen Euro-Bereich anbietet – diese könnten auch so manchen Önologen überzeugen.