Alles neu macht der Mai – und das gilt jetzt auch für alte Flaschen und Dosen: Ab dem 1. Mai 2006 wird die Pfandpflicht auf kohlensäurefreie Erfrischungsgetränke und Alkopops ausgedehnt. Im Gegenzug darf der Kunde nun nahezu überall seine alten Flaschen und Dosen wieder zurückgeben – ein klarer Vorteil gegenüber der bisherigen Regelung. Discountfan.de erläutert die Details der Neuerungen.
Bisher mussten Discounter und Supermärkte nur die Verpackungen zurücknehmen, die sie auch selbst verkauft hatten: Aldi nahm nur Aldi-Flaschen zurück, Lidl akzeptierte nur seine eigenen Plastikhüllen.
Genau dies fällt ab kommender Woche weg: „Pfandflaschen können ab jetzt überall im Handel zurückgegeben werden, unabhängig davon, wo sie erworben wurden“, so die „Deutsche Pfandsysteme GmbH“. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Die Discounter müssen nur die Flaschenarten zurückgeben, die sie auch selbst verkaufen.
Wer also PET-Flaschen verkauft, muss diese auch zurücknehmen, selbst wenn sie nicht aus dem eigenen Laden stammen. Wer sie jedoch gar nicht im Sortiment hat, ist auch zur Rücknahme nicht verpflichtet. Obendrein müssen die Flaschen in gutem Zustand und völlig entleert sein.
Pfandfrei bleiben jetzt nur noch Frucht- und Gemüsesäfte, Milch, Wein und Spirituosen sowie ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen (Kartonverpackungen, Polyethylen-Schlauchbeutel und Folien-Standbodenbeutel).
Ob das System für den Verbraucher so vorteilhaft ist, muss sich erst noch zeigen: Die Einzelhändler klagen über höhere Kosten, die sie an den Kunden weitergeben müssten. So schlage ein Automat zur Rücknahme der Pfandflaschen mit allein 15.000 Euro zu Buche. Insgesamt rechnet die Branche mit einer Mehrbelastung von 1, 5 Milliarden Euro durch die neue Pfandverordnung.
Ausführliche Informationen zum neuen Pfandsystem stellt die Deutsche Pfandsysteme GmbH (DPG) dem Verbraucher zur Verfügung. Wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigen will, findet dafür beim Bundesumweltministerium Fragen und Antworten zum System. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort keine Verbraucher-News mehr.