Test: Amazon Echo Dot punktet mit guter Erkennung und niedrigem Preis

Noch immer erhalten ihn nur ausgewählte Kunden auf Einladung: Der Amazon Echo Dot ist auch drei Monate nach dem Start ein begehrtes und selten gesehenes Gut. Discountfan.de hat den interaktiven Lautsprecher mit Internet-Anbindung nun ausführlich getestet. Wir nennen Vor- und Nachteile des smarten Helfers.

Test: Amazon Echo Dot punktet mit guter Erkennung und niedrigem Preis
Test: Amazon Echo Dot punktet mit guter Erkennung und niedrigem Preis (Bild: Discountfan.de)

Amazon Echo Dot ist eigentlich bereits seit dem 26. Oktober 2016 in Deutschland auf dem Markt. Das Problem dabei: Kunden erhalten das Gerät nur auf Einladung – und das kann dauern. Im Discountfan-Test wurden auf zwei Accounts Einladungen angefordert, bis heute ist keine Bestellung möglich.

Vorstellung: Das kann der Echo Dot
Für unsere Leser konnten wir nun den „Echo Dot“ ausführlich testen. Dabei handelt es sich um die kleinste Version des interaktiven Lautsprechers, die Kunden für 59,99 Euro bestellen können – wenn sie denn eingeladen sind. Im Vergleich zur größeren Variante, dem Amazon Echo, ist der Sound zwar nicht so gut, für den Alltagsgebrauch aber durchaus akzeptabel. Preisersparnis gegenüber dem Premium-Modell: Stolze 120 Euro.

Was genau sind „Echo“ und „Echo Dot“? Bei den Geräten handelt es sich um Lautsprecher, die mit der Stimme gesteuert werden. Dabei können Nutzer nicht nur Musik von „Amazon Music“ abspielen, sondern auch nach dem aktuellen Wetter fragen, die Nachrichten des Tages anhören, einen Wecker stellen oder sich einen Witz erzählen lassen. Mit Zusatzprogrammen, den sogenannten Skills, ist noch einiges mehr möglich.

Einrichtung: Schnell und einfach, aber aufgepasst beim WLAN-Passwort
Die Einrichtung des kleinen Geräts ist denkbar einfach: Nach dem Einschalten muss zunächst die Alexa-App installiert und auf dem Handy oder Tablet gestartet werden – darüber läuft dann die Einrichtung. Zunächst stellt das Handy mit dem Echo eine Verbindung her, dann wird wiederum dem Echo eine Verbindung zum Heim-WLAN ermöglich. Discountfan-Tipp: Zwar wird angeboten, das WLAN-Passwort auf Amazon-Servern zu speichern, darauf sollte man aber auf jeden Fall verzichten.

Im Discountfan-Test war die Einrichtung nach wenigen Minuten abgeschlossen. Die Spracherkennung läuft erstaunlich gut, auch bei flott gesprochenem Text und lauteren Umgebungsgeräuschen. Aktiviert wird das Gerät durch die Ansage „Alexa“ – wohnt auch eine „Alexa“ im Haushalt, kann dieser Befehl auf die Begriffe „Echo“ oder „Amazon“ abgeändert werden, um Fehlsteuerungen zu vermeiden. Startrek-Fans werden vermissen, dass der Befehl „Computer“ noch nicht integriert ist.

Sprachbefehle: Alexa punktet mit hoher Erkennungsrate
Nach der Alexa-Ansage kann man eine frei gewählte Frage stellen. Im Discountfan-Test wurden beispielsweise die Fragen nach den Nachrichten des Tages, nach dem Wetterbericht, nach „Musik von Künstler XY“, nach Sonnenauf- und Untergang, den Tagen bis Weihnachten sowie nach dem nächsten Vollmond zügig oder der Höhe der Zugspitze und korrekt beantwortet. Vorteil dabei: Spielt man Musik ab und stellt eine Frage, so wird die Musik nach der Antwort automatisch weiter gespielt. Sie kann auch mit den Befehlen „Lauter“ und „Leiser“ reguliert werden. Eine Übersicht der Sprachebefehle für Alexa ist in einem eigenen Wiki hinterlegt.

Auch einfache Rechenaufgaben löst Alexa schnell, darüberhinaus lässt sich ein Wecker stellen – praktisch, wenn Alexa beispielsweise in der Küche steht. Probleme hatte Alexa mit Fragen nach den aktuellen Börsenkursen oder länderspezifischer Musik. Es ist aber davon auszugehen, dass der Dienst dazulernt und verbessert wird.

Skills: Echo Dot kann noch mehr
Über die App lassen sich zusätzlich einige „Skills“ zusätzlich aktivieren. So kann man über „Chefkoch“ ein Rezept des Tages vorlesen lassen oder die Abfahrtszeiten im ÖPNV anhören. Hier zeigt sich aber auch, dass der Dienst recht jung ist. So sind für München nur die U-Bahn-Stationen erfasst. Mit den „Skills“ kann aber auch das Smart Home gesteuert werden – passende Endgeräte vorausgesetzt. So können Discountfans beispielsweise die Heizung regeln, Jalousien herauf- und herunterfahren lassen oder das Licht an- und ausschalten. Unterstützt werden unter anderem entsprechende Produkte von Osram und Netatmo, TP Link Kasa und Philips. Wer einen Harmony-Hub von Logitech sein eigen nennt, kann beispielsweise seinen Fernseher oder Blu-ray-Player mit der Stimme einschalten – ein ausführliches Tutorial zur Verbindung von Alexa und Harmony Hub findet sich bei Logitech selbst.

Einkaufen: Nichts für Schnäppchenjäger, aber gut für Bequeme
Auch das Einkaufen ist mit Alexa möglich – natürlich nur im Online-Shop von Amazon. Wer beispielsweise „Alexa – Batterien kaufen“ sagt, dem werden, basierend auf der Bestellhistorie, passende Produkte vorgelesen, die man auch direkt bestellen kann. Zwei Nachteile hat der Service: Zum einen gibt es keinen Preisvergleich, sodass man nicht unbedingt zum Bestpreis kauft. Zum anderen ist bei Echo und Echo Dot voreingestellt, dass jeder bestellen kann. Steht das Gerät im Kinderzimmer, kann dies zu unerwarteten Massenlieferungen von Puppenhäusern und Feuerwehrautos führen. Discountfan-Tipp: In der App kann jeder Einkauf mit einer PIN abgesichert werden – dieses Feature sollen Discountfans auf jeden Fall aktivieren. Die Option findet sich etwas versteckt in der App unter „Einstellungen -> Konto -> Spracheinkauf“.

Datenschutz: Hört, hört!
Ohnehin werden Datenschützer mit dem smarten Produkt ihre Probleme haben: Zwar wird in der aktuellen Firmware versprochen, dass die Mikrofone nur dann mithören, wenn das Stichwort „Alexa“ kommt. Doch wer sagt, ob das bei künftigen Versionen nicht abgeändert oder ganz deaktiviert wird? Ob Amazon beispielsweise Geheimdiensten ohne Wissen des Kunden kompletten Zugriff auf das Mikrofon erteilt? Fragen, die zunächst hypothetisch erscheinen, jedoch sicher nicht komplett aus der Luft gegriffen sind.

Fakt ist, dass Amazon schon jetzt alles mitschneidet und auf US-Servern speichert, was direkt nach dem Sprachbefehl „Alexa“ in der Wohnung geschieht. In den USA sollen Ermittlungsbehörden Amazon in Zusammenhang mit einem Mordfall aufgefordert haben, die Mitschnitte zur Verfügung zu stellen. Wirkliche Sicherheit vor dem Mithören hat man nur, wenn man das Gerät bei Nichtbenutzung dauerhaft von der Stromversorgung trennt.

Fazit: Preis-Leistung prima, ideales Gadget für bequeme Kunden
Discountfan-Fazit: Wer keine Datenschutzbedenken hat, kann sich zum Schnäppchenpreis von 59,99 Euro einen smarten Helfer mit großem Funktionsumfang sichern. Zwar bieten iOS und Android schon jetzt vergleichbare Auskunftsmöglichkeiten, Amazon wiederum punktet mit seiner großen Musikbibliothek und der ständigen Verfügbarkeit. Zum Shoppen ist das Gerät aufgrund der nicht vorhandenen Preisvergleichsmöglichkeit nur bedingt geeignet.

Bildergalerie zum Echo Dot 

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