Der Bio-Boom in Deutschlands Discountern bereitet manchen Käufern Kopfzerbrechen: Kann man dem Siegel wirklich vertrauen oder ist nicht Bio drin, wo Bio draufsteht? Die Zeitschrift „Natur und Kosmos“ gibt nun Entwarnung.
„Angesichts dessen, wie viel Bioware in Deutschland produziert wird, ist die Effizienz der Kontrollen erstaunlich hoch“, so das Fazit von Beate Huber, Expertin für internationale Zertifizierung beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau mit Sitz im schweizerischen Frick.
Auch das Ökomonitoring der baden-württembergischen Veterinäruntersuchungsämter kommt der Zeitschrift zufolge auf ein ähnliches Ergebnis: Zwischen 2002 und 2006 wollen die Prüfer 1306 Proben aus dem Frischebereich und 652 verarbeitete Ökoprodukte untersucht haben. „Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Ökolebensmittel enthält Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die auf Grund der Art und der Menge der Wirkstoffe auf eine unzulässige Behandlung beziehungsweise eine Vermischung mit konventioneller Ware zurückgeführt werden müssen“, schreiben die Kontrolleure in ihrem Bericht.
Die Beanstandungsquote ist dem Bericht zufolge über die Jahre gleich geblieben. Allerdings kristallisiert sich heraus, dass die Bio-Qualität je nach Herkunftsland schwankt: „Während in Deutschland nur rund zwei Prozent der Proben beanstandet werden mussten, waren es bei Produkten aus Italien sechsmal so viel“, so „Natur und Kosmos“ in der aktuellen März-Ausgabe. Das Fazit der Fachleute: Eine eindeutige Tendenz, dass Ware aus Discountern eher belastet wäre als Ware aus dem Naturkostfachhandel, sei nicht nachweisbar gewesen.
Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.