Deutschlands Kult-Discounter kommen nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus: Nach der Spitzel-Affäre von Lidl ist nun Aldi-Nord an der Reihe – der Discounter soll eine Gegen-Gewerkschaft zu Verdi unterstützt haben, so der Vorwurf.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge hat Aldi-Nord jahrelang die arbeitgeberfreundliche Organisation AUB unterstützt. „Offenbar ging es darum, bei den Betriebsräten ein Gegengewicht zur Gewerkschaft Verdi zu schaffen“, so der Bericht. Verdi hat inzwischen angekündigt, eine Strafanzeige zu stellen.
Pikantes Detail: Der ehemalige Chef der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), Wilhelm Schelsky, sitzt seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Er soll von Siemens Millionenbeträge verdeckt eingestrichen haben.
Aldi-Nord selbst hat inzwischen bestätigt, seit längerem 120.000 Euro pro Jahr an einen AUB-Mitarbeiter gezahlt zu haben, der wiederum Aldi-Mitarbeiter schulte. Man habe die Zahlungen nicht direkt vorgenommen, „um so dem Eindruck entgegenzutreten, wir würden die Schulungen beeinflussen“. Man habe sich vollkommen legal verhalten, so der Discounter.
Verdi wittert allerdings einen Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr. Tagesaktuell informiert über die besten Schnäppchen und Gratis-Angebote der Republik werden Sie darüber hinaus mit dem beliebten Discountfan-RSS-Feed.