Der Discounter Aldi zahlt nach dem Milchstreik der Bauern künftig pro Liter zehn Cent mehr an die Molkereien – der Kunde soll jedoch nur sieben Cent mehr löhnen. Das hat der Discounter in großformatigen Anzeigen verkündet.
Aldi begründet die ungewöhnliche Aktion damit, dass man im Interesse des Kunden handle. Allerdings dürfte der Wettbewerb bei diesem Schritt die Hauptrolle spielen: Konkurrent Lidl hat den Milchpreis bereits um zehn Cent angehoben. Wenn Aldi den Literpreis nun nur um sieben Prozent steigen lässt, ist der Kult-Discounter preislich attraktiver.
Update vom 12. Juni 2008: Lidl hat inzwischen reagiert und den Milchpreis wieder um drei Cent gesenkt – damit ist die Erhöhung unter dem Strich gleich ausgefallen wie bei Aldi.
Experten gehen ohnehin davon aus, dass die hohen Milchpreise nur von vorübergehender Natur sind. Grund hierfür sei erneut der große Wettbewerb und das hohe Angebot im Milchmarkt.
Spannend dürfte die Frage bleiben, ob Aldi mit Milch nach der letzten Preisaktion überhaupt noch Gewinn macht: Die Differenz von drei Cent geht auf Kosten der Gewinnmarge, die beim Kult-Discounter ohnehin nur auf wenige Prozent geschätzt wird. Sollte der Discounter die Milch unter dem Einkaufspreis auf den Markt bringen, dürfte dies Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr.