Dass Kartoffelchips nicht gerade gesund sind, weiß jeder. Dass die Produkte aber zum Teil mehr krebsverdächtige Substanzen intus haben also noch vor einem Jahr, ist fast schon ein Skandal. Auf die Spur gekommen ist dem die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“. Testsieger war ein Lidl-Produkt, am schlechtesten schnitten ausgerechnet Bio-Chips ab.
Die Spezialisten haben 13 Chipssorten im Labor untersuchen lassen, darunter drei Bio-Marken. Das traurige Ergebnis: „Bei sechs der 13 Produkte ist die Belastung mit der krebsverdächtigen Substanz gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen“, so „Foodwatch„. Testsieger sind „Lidl Rusti Chips Paprika“ mit 89 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm, den höchsten Wert im Test weisen die Bio-Chips „Alströmer Organic Paprika“ mit 1000 Mikrogramm auf.
Die „Pringles Paprika“-Chips des Markführers Procter & Gamble enthalten zwar mit 490 Mikrogramm pro Kilogramm weniger der gesundheitsschädlichen Substanz als 2007, aber immer noch fünf Mal mehr als die Stapelchips des Discounters Lidl. Die genauen Testergebnisse mit Vergleichswerten aus den Vorjahren liefert Foodwatch in einem ausführlichen PDF zum Acrylamid-Test.
Das Acrylamid-Problem ist schon lange bekannt: Die Substanz kann Krebs auslösen und schädigt das Erbgut, weshalb es keinen als „sicher“ geltenden Grenzwert gibt. „Die Bundesregierung muss daher die gute Herstellungspraxis und die Kennzeichnung der Acrylamidbelastung am Produkt vorschreiben, damit ein vorbeugender Gesundheitsschutz überhaupt erst wirken kann“, fordert „Foodwatch“.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO soll die Tagesdosis an Acrylamid ein Mikrogramm je Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Ein 20 Kilogramm schweres Kind darf danach vom Testverlierer „Alströmer Organic Paprika“ gerade einmal 20 Gramm verzehren, also etwa 13 einzelne Chips, und keine weiteren Acrylamid-haltigen Lebensmittel wie Toast oder Frühstücksflocken zu sich nehmen. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.