Deutschlands Discounter sind genervt: Immer wieder werden ihre Parkplätze in Premium-Lagen von Dauerparkern beansprucht. Da der Einsatz von Parkkrallen gegen solche Wildparker jedoch umstritten ist, setzen die Supermärkte jetzt auf ein innovativeres Modell: Den Einkaufswagen-Kreisel.
Eigentlich ist die Sachlage klar: Auf Discounter-Parkplätzen darf man nur sein Auto abstellen, wenn man dort auch einkauft. Außerdem ist die Parkdauer auf maximal zwei Stunden begrenzt. Doch Deutschlands Discounterkunden pfeifen auf die Regeln: Oft stehen die Autos mehr als einen halben Tag am gleichen Platz, nicht selten auch über Nacht.
Der Grund ist einleuchtend: Das Parken bei Discountern ist kostenlos, obendrein liegen Aldis und Lidls Parkplätze in sehr begehrten Stadtrandlagen und Gewerbegebieten mit aktuer Parkplatznot.
Mit dem zügellosen Gratis-Parken soll jedoch bald Schluss sein: Aldi hat seine Mitarbeiter angewiesen, nach Ladenschluss den Parkplatz auf Wildparker zu überprüfen. Sind verwaiste Autos anzutreffen, so werden diese künftig mit einem sogenannten „Einkaufswagen-Kreisel“ (siehe Bild) eingesperrt. Die Wagen sind dabei so ineinander verkeilt, dass nicht der Kunde, sondern nur das kundige Personal die Sperre wieder lösen kann.
Die Discounter nutzen dabei eine deutsche Gesetzeslücke: „Der Einsatz einer klassischen Parkkralle ist uns nicht erlaubt“, so Aldi-Manager Zlatko Zaparkowac gegenüber Discountfan.de. Allerdings stehe es Unternehmen frei, wilde Parker mit defensiveren und theoretisch selbst lösbaren Sperren „eine Lektion zu erteilen“. Dazu kommt laut Zaparkowac noch der nicht zu unterschätzende Pranger-Effekt. Man darf gespannt sein, ob und wann die Konkurrenz dem innovativen Discounter-Modell folgt. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.
