Inflation schön und gut – aber wenn der Preis um 127 Prozent steigt, läuft etwas schief. So geschehen bei den „Tuc Bake Rolls“, die jetzt zur „Mogelpackung des Jahres“ gekürt worden.
Die alten Bake Rolls wurden noch unter dem Label „7 Days“ verkauft – für die 250-Gramm-Packung wurden 1,39 Euro verlangt. Jetzt läuft das Produkt unter dem Namen Tuc – und Verbraucher werden bei nur 150 Gramm Gewicht mit 1,89 Euro zur Kasse gebeten. Mit anderen Worten: Gewicht runter, Preis rauf. Damit schaffte es das Produkt auf Platz eins beim Wettbewerb zur „Mogelpackung des Jahres“ – 54,7 Prozent der Stimmen entfielen auf diesen Artikel, so die Verbraucherzentrale Hamburg.
„Durch den konzerninternen Markenwechsel von 7days zu Tuc sind die Bake Rolls mit Meersalz um mindestens 127 Prozent teurer geworden“, so die Experten. Aussehen, Rezeptur und Nährwerte der Brotchips hätten sich, abgesehen vom Salzgehalt, „praktisch nicht verändert“. Die Plätze zwei und drei belegten das Oreo Stieleis von Froneri mit 3585 Stimmen (16,8 Prozent) sowie „Listerine Total Care“ von Johnson & Johnson mit 2259 Stimmen (10,6 Prozent). Beim Oreo-Produkt beträgt die Preiserhöung (das geringere Gewicht eingerechnet) satte 63 Prozent, bei Listerine sind es immer noch 20 Prozent. Hier wurde der Preis nicht erhöht, allerdings schrumpfte das Packungsvolumen von 600 auf 500 Milliliter: „Die Flasche selbst ist schmaler geworden; der reduzierte Inhalt fällt nur im direkten Vergleich zur alten Mundspülung auf“, so die Experten. Wenn man also rein nach der Größe geht, fällt der Trick zunächst nicht auf.
Die Zahl der versteckten Preiserhöhungen taxiert die Verbraucherzentrale Hamburg auf 104, darunter viele Süßwaren. 2022 waren es mit 76 deutlich weniger und 2021 sogar nur 47. Auch bei der Höhe der Preissteigerungen soll es 2023 eine neue Bestmarke gegeben haben.
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