Verbraucherschützer schlagen Alarm: Der Handelsriese „Metro“ soll in seine Payback-Kundenkarten einen RFID-Schnüffelchip untergebracht haben, ohne die Kunden darüber zu informieren. Wie der „Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs“ jetzt mitteilte, hat der Supermarkt in die Karten einen kleinen Sender integriert, der Kunden theoretisch beim Betreten des Ladens identifizieren könnte. Alle Einkäufe des Nutzers seien damit ebenfalls verknüpfbar. Die Verbraucherschützer haben den Chip nur durch Zufall entdeckt und über ein Röntgengerät eindeutig identifiziert.
Schon in der Vergangenheit sind die kleinen Chips auf herbe Kritik gestoßen (i den RFIDs (Radio Frequency IDentification, also Identifizierung per Funk) handelt sich um kleine Chips mit Antenne, die, wenn sie in die Nähe eines Lesegerätes gehalten werden, eine Identifikationsnummer aussenden. Somit soll es dem Kunden möglich sein, während des Einkaufs den Wert des Warenkorbs zu überprüfen und vor allem ohne den klassischen Kassiervorgang auszukommen. Das Skandalöse an dem jetzt bekannt gewordenen Fall ist offenbar, dass in die Kundenkarten der kleine Chip integriert wurde, ohne die Nutzer darüber zu informieren. Betroffen von dem Vorfall ist konkret bislang nur der Extra-Supermarkt in Rheinberg.
„Die Hinweise auf RFID-Etiketten im Future-Store sind nicht ausreichend – und über die Risiken für die Privatsphäre wird nirgendwo ein Wort verloren“, beklagt die amerikanische Verbraucherschützerin Katherine Albrecht. Metro verteidigt sich mit dem Hinweis, dass auf dem Chip zwar eine eindeutige Nummer gespeichert sei, diese aber nirgendwo in den eigenen Datenbanken genützt würden. Dies heißt aber im Umkehrschluss, dass eine solche Nutzung theoretisch möglich ist und jederzeit aktiviert werden könnte. Details zu der interessanten Entdeckung hat der Verein auf seiner Website hinterlegt.