Das wäre Kommissar Rex nicht passiert: Der Polizeihund „Castor“ aus München erlag am vergangenen Mittwoch den Reizen einer vorbeispazierenden Hundedame. Er büxte aus und lief zum nächsten Norma. Dort spazierte er zur Tierfutter-Abteilung, riss einen Sack Hundefutter auf und tat sich am getrockenen Pansen gütlich. Ob er mit der Aktion die Hundedame beeindrucken wollte, ist nicht bekannt.
Der vierjährige Schäferhund „Castor“ gilt als zutraulich. Offenbar hat sein Besitzer, ein 37-jähriger Polizeihauptmeister, seine wilde Seite noch nicht gekannt. Als vor dessen Garten in München Allach eine attraktive Hundedame flanierte, kannte Castor kein Halten mehr.
Überraschenderweise stürzte er sich nicht, wie so manches männliche Wesen, auf das Weibchen. Vielmehr führten ihn seine Pfoten direkt in den nächstgelegenen Norma. „Mit einem Kunden gelangte er in den Laden und begab sich umgehend zur Tierfutterabteilung, wo er an einem Sack Hundefutter aus getrocknetem Pansen seinen Heißhunger stillte“, heißt es in dem Polizeibericht. Satt und zufrieden hat Castor das Geschäft wieder verlassen – natürlich ohne zu zahlen.
Castors Glück: Er wurde von einer Hundebesitzerin in der Nähe des Supermarktes entdeckt. Diese lockte den Schäferhund zu sich und ließ ihn mit ihrem Labrador spielen. Die Besitzerin rief den Tierschutzverein an, der „Castor“ abholen sollte. Just als der Wagen auf dem Weg war, wurde er von der inzwischen alarmierten Diensthundestaffel der Polizei München aufgespürt. Der Fahrer wurde von den Beamten angehalten und nach seiner Aufgabe gefragt. Zusammen fuhr man dann zu der nahegelegenen Anschrift und konnte dort den Diensthund wohlbehalten abholen.
Castors Besitzer hat inzwischen den Sack Hundefutter zum Preis von 3, 69 Euro in der Norma-Filliale bezahlt. Derzeit würden „disziplinarrechtliche Maßnahmen“ für den Hund geprüft, heißt es abschließend in dem Polizeibericht.