Die Globalisierung macht es möglich: Ein in Europa gefürchteter Pflanzenschädling aus Fernost hat in Deutschland Fuß gefasst: Das Julius Kühn-Institut warnt vor dem Citrusbockkäfer, der an importierten Zierbäumen aufgetaucht ist. Verkauft wurden diese unter anderem über einen Supermarkt.
Das Problem: Der Citrusbockkäfer (Anoplophora chinensis) befällt nicht nur Zitrusbäume, sondern auch gewöhnliche Laubbäume. Daher könnte er sich in Deutschland rasant ausbreiten. „Die befallenen Pflanzen stammen aus dem Bestand einer großen Supermarktkette, die im Mai 2008 mehr als 100.000 Fächerahornbäume (Acer palmatum) deutschlandweit verkaufte“, so das Julius Kühn-Institut. Um welchen Discounter es sich handelt, verrät das Institut jedoch nicht.
Wer sich also im letzten Monat eine solche Pflanze zugelegt hat, sollte diese mehrfach wöchentlich auf Spuren von Bohrspänen, Ausbohrlöcher und erwachsene Käfer kontrollieren. Verdächtige Pflanzen müssen dem zuständigen Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden.
Wenn ein Befall gefunden ist, muss der komplette Baum nebst Topf oder Wurzel in einem stabilen Müllsack gut verschlossen werden, so das Julius Kühn-Institut: „Gefundene Käfer müssen eingefangen werden, um zu verhindern, dass sie sich ausbreiten und heimische Bäume befallen“.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Larven des gefährlichen Käfers viel Zeit bis zum Schlüpfen lassen: Sie bleiben ein bis zwei Jahre versteckt im Holz des Baumes. In Asien befällt der Käfer bis zu 100 verschiedene Bäume und kann das Absterben dieser Pflanzen bewirken. In der EU ist der bis zu 37 Millimeter große Citrusbockkäfer als Quarantäneschadorganismus eingestuft worden. Weitere Informationen zum Schädling liefert ein Faltblatt zum Citrusbockkäfer im PDF-Format. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr.