Die Zinsen für Tagesgeld sinken immer weiter. Nun hat Tchibo ein Angebot aufgelegt, bei dem Sparer ein halbes Jahr lang vier Prozent erhalten sollen. Das Angebot ist attraktiv, aber nicht unschlagbar, wie Discountfan-Recherchen ergaben.
Das Tchibo-Tagesgeld (zu finden unter „Tchibo-Plus“) wird in Zusammenarbeit mit der Comdirect-Bank angeboten. Kunden erhalten in den ersten sechs Monaten vier Prozent Zinsen auf ihr Tagegeld. Allerdings ist die Anlagesumme auf 7500 Euro begrenzt. Wer mehr anlegt, erhält nur noch magere 2, 25 Prozent. Derselbe Zinssatz gilt nach Ablauf der sechs Monate, kann aber noch nach oben oder unten angepasst werden (je nach allgemeiner Zinsentwicklung). Die Kontoführung ist wie immer bei Tagesgeld-Angeboten gratis, die Verszinsung erfolgt einmal im Vierteljahr.
Mit einem Zins von vier Prozent ist das Tchibo-Angebot durchaus attraktiv. Nach den Zinssenkungen der EZB haben viele Anbieter ihre Zinsen auf oder unter vier Prozent gesenkt. Wer mehr bietet, gehört meist nicht der deutschen Einlagensicherung an – im Ernstfall muss der Anleger also um sein Geld fürchten. Dieses Risiko sollte kein Discountfan eingehen.
Unschlagbar ist die Tchibo-Offerte indes nicht: Genausoviel wie der Kaffeeröster bietet beispielsweise die VW-Bank: Im Gegensatz zum Tchibo-Angebot kann man hier bis zu 30.000 Euro anlegen, außerdem werden die Zinsen monatlich gut geschrieben. Der Nachteil: Garantiert sind die Zinsen nur bis zum 30. Juni, also halb so lang wie bei Tchibo.
Kurioserweise bietet die auch Comdirect selbst ein Angebot, das der Tchibo-Offerte überlegen ist: Wer bis zum 31. März zur Commerzbank-Tochter wechselt, erhält 75 Euro geschenkt: Die Summe entspricht genau dem Zins, den man bei den maximalen 7500 Euro des Tchibo-Kontos in einem Vierteljahr erhalten würde. Obendrein kann der Kunde bei der Comdirect die Summe als Tagesgeld anlegen und erhält derzeit 3, 25 Prozent dafür. Außerdem gibt es für das Girokonto jeden Monat einen Euro geschenkt.
Hier also die Gesamtrechnung für das Comdirect-Angebot bei einer angenommenen Summe von 7500 Euro: 75 Euro „Begrüßungsgeld“ plus 121, 88 Euro Zinsen aufs Tagesgeld für ein halbes Jahr plus sechs Euro Konto-Gutschrift ergeben exakt 202, 87 Euro – beim Tchibo-Angebot selbst erhält man nur 150 Euro. Wer also bei der Comdirect abschließt, kann über 50 Euro mehr einsacken. Fällt die Anlagesummer niedriger aus als 7500 Euro, so ist die Differenz prozentual noch größer, da das Begrüßungsgeld mehr ins Gewicht fällt. Discountfans sollten allerdings beachten, dass die Comdirect-Offerte an ein Girokonto gebunden ist, das nur bei regelmäßigen Geldeingang kostenlos ist. Studenten und Azubis können das Konto aber auch so gratis nutzen.
Ähnlich spendabel zeigt sich übrigens die Citibank, wo es ebenfalls bis Ende März 75 Euro zum neuen Konto geschenkt gibt.
Discountfan-Fazit: Nachrechnen lohnt sich immer! Selbst die gleiche Bank kann auf unterschiedlichen Vertriebswegen unterschiedliche Konditionen bieten. Wer die Konkurrenz-Angebote von Tchibo nutzen will, muss sich allerdings sputen: Die Konditionen von Citibank und Comdirect gelten nur bei Konto-Abschluss bis Ende März 2009. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr.