Seit mehr als fünf Jahren hält der Run auf die Discounter nun an – doch jetzt könnte er sich langsam abflachen: Wie eine neue Studie ergeben hat, wird es für die deutschen Lebensmittel-Discounter immer schwieriger, neue Kunden zu gewinnen und auf diese Weise weiter zu wachsen.
Laut der Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG in mehr als 1000 Haushalten stehen Kunden, die bis jetzt nicht gewonnen werden konnten, dem Discount-Konzept eher skeptisch gegenüber. Im Klartext: Wer jetzt nicht Aldi-Kunde ist, wird es auch nicht mehr.
Die einzige Lösung für die Discounter in der Klemme: Der Marktanteil kann nur noch gesteigert werden, wenn mit dem bestehenden Kundenstamm mehr Umsatz generiert wird. „Die stetige Sortiments- und Flächenerweiterung zielt in diese Richtung“, so der Leiter des Segments Consumer Markets bei KPMG, Johannes Siemes. Er rechnet damit, dass der Discounter-Anteil am gesamten Lebensmittel-Einzelhandel in Deutschland mittelfristig von 40 auf 45 Prozent steigen wird.
Ein interessantes Ergebnis der Studie: Über die Hälfte (59 Prozent) derjenigen, die in den drei Monaten vor der Umfrage nicht bei Discountern einkauften („Nicht-Kunden“), fühlen sich vom Billigformat „prinzipiell nicht angesprochen“. Sie würden beim Einkauf die wichtigsten Herstellermarken suchen und auf gehobene Warenpräsentation Wert legen.