Jetzt ist es soweit: Amazon Prime Music ist in Deutschland verfügbar. Kunden können „über eine Million Songs“ kostenlos online streamen – solange sie zahlender Prime-Kunde sind. Discountfan.de hat das Angebot getestet.
Mit Amazon Prime Music wertet Amazon sein Prime-Angebot weiter aus. Kunden können „über eine Million Songs“ gratis streamen. Der Zugang ist dabei laut Amazon „online und offline, unbegrenzt und ohne Werbung“ möglich. Natürlich nur, wenn man zahlender Kunde von Amazon Prime ist.
Die Mitgliedschaft kostet derzeit 49 Euro im Jahr und punktet unter anderem mit einem Gratis-Versand auch unter 29 Euro Bestellwert, der kostenlosen Online-Videothek „Prime Instant Video“ und zahlreichen Gratis-Leih-eBooks.
Top-Künstler, aber deutlich weniger Songs als die Konkurrenz
Zum Start am heutigen 5. November 2015 sind namhafte Künstler wie Andreas Bourani, Helene Fischer, Cro, Udo Jürgens und Andreas Gabalier sowie Meghan Trainor, U2, Beyoncé und Bruce Springsteen vertreten. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Amazon im Gegensatz zu seinen Rivalen Google Play Music, Spotify oder Napster ein weit schmaleres Angebot offeriert. Diese haben teils über 30 Millionen Songs im Angebot, Amazon verfügt also nur über rund drei Prozent des Repertoires seiner Konkurrenten. Das macht sich auch schnell bei der Suche bemerkbar: Während es zu „Helene Fischer“ zahlreiche Ergebnisse gibt, geht man bei der Suche nach „Herbert Grönemeyer“ derzeit leer aus. Und wer sich auf die Suche nach dem österreichischen Ausnahmekünstler „Ludwig Hirsch“ begibt, wird mit einer Playlist zum Thema „Austropop“ abgespeist – auf dem nur ein Song des melancholischen Barden enthalten ist.
Der Preis ist prima, könnte aber bald steigen
Punkten kann der Online-Händler aber beim Preis: Selbst wer nur den neuen Musikdienst nutzt, ist mit 49 Euro im Jahr gut bedient. Die meisten Rivalen verlangen derzeit rund zehn Euro im Monat, was einem Jahrespreis von 120 Euro entspricht – mehr als das Doppelte des Amazon-Tarifs.
Allerdings ist davon auszugehen, dass Amazon Prime bald ebenfalls teurer wird. Gestartet war der Dienst im Jahr 2007 mit einem Preis von 29 Euro. Im Früjahr 2014 stiegt der Preis auf 49 Euro. Zum Vergleich: In Amerika kostet der gleiche Dienst derzeit mit 99 Dollar deutlich mehr.
50 Radiostationen und zahlreiche Playlists verfügbar
Neben einzelnen Titeln können bei „Prime Music“ auch persönliche Radios und ausgewählte Playlists der Amazon-Musikredaktion angehört werden. Zum Start sind bei Prime Radio 50 Radiosender verfügbar – darunter beispielsweise „Classic Rock“, „Deutscher Pop“, „Chill Out & Ambient“, „Jazz-Klassiker“, „Welt-Musik“, „Meditation und Entspannung“, „Kinderlieder“, „00er“ (sowie weitere Jahrzehnte-Sender, beginnende bei den 50er-Jahren), Punk, Hard-Rock und Salsa.
Bei den Prime-Music-Playlists kann man – ähnlich wie beispielsweise bei Google Play Music – nach „Stimmungen und Aktivitäten“ aussuchen. Verfügbar sind beispielsweise „Gute Laune“, „Arbeit, Lesen und Konzentration“, „Familie und Kinder“, sowie „Liebe und Romantik“. Hier lohnt sich das Stöbern: So sind in der Kinder-Rubrik beispielsweise „Märchen für Kinder“ versteckt: Immerhin über drei Stunden Hörgenuss mit Klassikern wie Schneewittchen, Hänsel und Gretel oder Rotkäppchen.
Nutzungsmöglichkeiten online und offline – mit Einschränkungen
Die Musik steht dabei zum Streamen oder auch zum Download zur Verfügung – letzteres allerdings nur für mobile Geräte. Der Dienst kann derzeit auf Android, iOS, PC und Mac sowie auf Fire Tablet, Fire TV und Fire TV Stick genutzt werden. Blackberry-Nutzer sind also erstmal außen vor. Und ein zweites ist bei unserem App-Test aufgefallen: Wie schon bei Instant Video ist auch bei Instant Music das Angebot nur für direkte Prime-Kunden nutzbar. Wer also auf Einladung von Familienangehörigen oder anderen nur indirekter Prime-Kunde ist, kann den Dienst nicht verwenden – er wird in der App vielmehr „eingeladen“, selbst Prime-Nutzer für 49 Euro im Jahr zu werden…
Discountfan-Fazit: Preis-Leistung Top, aber noch ausbaufähig
Unser Fazit zum Start von Amazon Prime Music: Der Dienst ist top, muss aber sein Angebot noch deutlich ausbauen. Ein Vorteil ist auch die unkomplizierte Nutzung von heruntergeladenen Stücken auf Handy oder Tablet. Somit kann die Musik beispielsweise auch im Urlaub oder – eine entsprechende Bluetooth-Verbindung vorausgesetzt – bei längeren Autofahrten ohne Beanspruchung des Datentarifs genossen werden. Abzuwarten bleibt, wann Amazon das nächste Mal an der Preisschraube dreht und Amazon Prime im Preis erhöht. Die Differenz zum US-Angebot ist inzwischen – bei fast annähernd gleicher Leistung – recht groß geworden.
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Mir ist aufgefallen dass hier russische Pop Musik gar nicht dabei ist wie bei Deezer. Dort ist die Auswahl riesig. Auch viele neue Alben. Mal schauen ob Amazon das ändert.
Mir ist aufgefallen dass hier russische Pop Musik gar nicht dabei ist wie bei Deezer. Dort ist die Auswahl riesig. Auch viele neue Alben. Mal schauen ob Amazon das ändert.