Die Tagesgeld-Konditionen sind durch die Wirtschaftskrise in den Keller gerutscht – selbst Marktfüher Diba bietet nur noch 1, 5 Prozent. Aufhorchen lässt da ein Angebot von Barclaycard: Das Guthaben wird in unbegrenzter Höhe mit drei Prozent verzinst, außerdem lockt ein Sonder-Rabatt an Tankstellen. Discountfan.de hat das Angebot unter die Lupe genommen und nennt Vor- sowie Nachteile der Offerte.
Update vom 31. August 2009: Achtung – für die Barclaycard New Double gelten ab heute deutlich niedrigere Zinsen. Das Guthaben wird statt mit drei jetzt nur noch mit 1, 5 Prozent verzinst. Attraktiv ist das Angebot deshalb nicht mehr.
Das Problem der meisten Tagesgeld-Angebote: Entweder ist der Zins zu niedrig (wie bei der Diba) oder gilt nur für Neukunden oder einen gewissen Höchstbetrag. All diese Einschränkungen gibt es bei dem Angebot der Barclaycard nicht.
Im Kern handelt es sich bei dem Angebot Barclaycard New Double um ein Paket aus zwei Kreditkarten (Visa und Mastercard), die es im ersten Jahr zum Nulltarif gibt. Im Gegensatz zu anderen Kreditkartenangeboten kann man hier auch ein Guthaben durch Überweisung aufbauen – dieses Guthaben wiederum wird mit drei Prozent verzinst.
Laut Barclaycard gilt der Zinssatz für Einlagen in unbegrenzter Höhe. Die Bank gehört zum deutschen Einlagensicherungsfonds, wodurch das Guthaben abgesichert ist. Somit eignet sich die Kreditkarte perfekt als Alternative zum Tagesgeldkonto. Auch die Rücküberweisung ist kein Problem: Zwar sind Überweisungen vom Kreditkartenkonto kostenpflichtig, allerdings gilt dies nicht für das Referenzkonto. Der Kunde kann sein Guthaben also jederzeit auf sein eigenes Girokonto zurückbuchen lassen und verwenden.
Ein weiterer Vorteil des Angebots: Wer die Karte geschickt an Tankstellen einsetzt kann nochmals 48 Euro Gewinn machen: Jeden Monat gibt es nämlich eine Gutschrift von zwei Prozent auf alle Tankstellen-Umsätze. Gedeckelt ist dieser Preisabschlag auf einen monatlichen Umsatz von 200 Euro – maximal kann man also jeden Monat vier Euro und somit 48 Euro im Jahr „dazuverdienen“. Dazu kommen noch Extra-Vorteile wie ein Sonder-Rabatt von fünf Prozent auf ausgewählte Urlaubsreisen, ein Notfallservice auf Reisen, ein „Internet-Lieferschutz“ (Warenwert bis zu 2000 Euro im Jahr) und eine 24-Stunden-Notfall-Hotline. Außerdem ist es möglich, die Zahlungen der Kreditkarten-Lastschriften erst nach zwei Monaten zu vollziehen – üblich ist nur ein Monat.
Rechnet man den Guthabenszins und den Tankstellen-Vorteil zusammen, ergibt sich eine satte Rendite: Wer beispielsweise 1000 Euro auf dem Guthabenkonto der Kreditkarte parkt, erhält durch den Zins von 30 Euro und die Tankstellengutschrift von 48 Euro einen Gewinn von 78 Euro oder 7, 8 Prozent im Jahr. Eine solche Rendite wirft derzeit keine andere sichere Anlageform ab.
Einige Dinge sollten echte Discountfans mit der Kreditkarte nicht machen: Das Abheben von Bargeld kostet teure vier Prozent des Betrags, mindestens jedoch 4, 50 Euro. Auch bei Überweisungen zwackt die Bank etwas für sich ab – diese sollten deshalb nur aufs Referenzkonto erfolgen, wo sie kostenlos sind. Auch den angebotenen Teilzahlungsservice sollte man lieber nicht in Anspruch nehmen: Derzeit fallen teure 14, 49 Prozent pro Jahr an – der Dispo auf dem Giro ist (wenn denn eine Überziehung sein muss) wesentlich günstiger.
Beachtet werden muss außerdem, dass ab dem zweiten Jahr ein Jahresbeitrag von 35 Euro berechnet wird – allein durch den Tankstellenrabatt ist man jedoch wieder um 13 Euro im Plus, hinzu kommt noch der Guthabenszins von drei Prozent.
Discountfan-Fazit: Es muss nicht immer ein Tagesgeldkonto sein: Mit dem Angebot von Barclaycard lässt sich ein sehr guter Zins von drei Prozent bei täglicher Verfügbarkeit erwirtschaften. Wer keine Tankstellen nutzt und nur wenig Guthaben einzahlt, für den lohnt sich die Offerte ab dem zweiten Jahr aufgrund der dann anfallenden Gebühr nicht. Alle anderen können eine satte Rendite einfahren, die normale Tagesgeldkonditionen locker schlägt. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr.
