„Deine eBooks jederzeit, überall & kostenlos“ – mit diesem Slogan ist jetzt „readfy“ an den Start gegangen. Die Idee dahinter: eBooks werbefinanziert zum Nulltarif lesen. Discountfan.de hat das neue Angebot getestet und liefert neben einem Preisvergleich eine umfangreiche Bildergalerie zu readfy.
Der neue Dienst readfy bietet zum Start nach eigenen Angaben „über 25.000 Titel aus allen Genres“. Um das Angebot nutzen zu können, muss man sich zunächst eine Gratis-App installieren. Diese steht derzeit nur für Android und iOS zur Verfügung – wer Windows Phone nutzt, schaut also in die Röhre. Wir haben den Installationsprozess in einer Bildergalerie zu readfy dokumentiert.
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Installation: Daten in zwei Schritten abgefragt
Unsere Test-Installation erfolgte auf einem Android-Tablet, das rund sieben MByte große Installationspaket war schnell herunter geladen und installiert. Die App erfordert Zugriff auf vier Bereiche (Identität, Fotos/Medien/Daten, WLAN-Verbindungsinformationen und Geräte ID & Anrufsinformationen).
Im nächsten Schritt müssen sich Interessenten zunächst registrieren. Ärgerlich dabei: Schaut das Formular zunächst so aus, dass nur E-Mail und Passwort verlangt werden, muss man nach dem Klick auf den Freischalt-Link auch noch sein Geburtsdatum angeben. Der Anbieter verspricht allerdings, persönliche Daten nicht weiterzugeben.
Bibliothek: Viele Titel, wenige Klassiker
Ist dieser Schritt erfolgt, kann man direkt im Angebot von Readfy stöbern. Der Startbildschirm wirkt übersichtlich und aufgeräumt: Unterteilt sind die Bücher in die Rubriken „Neu bei readfy“, „Meist gelesen“, „Zuletzt rezensiert“ und „aktuell gelesen“. Mit Klick auf eine der Rubriken werden die einzelnen Titel aufgelistet. Wählt man eines der Bücher aus, so werden neben einer kurzen Inhaltsangabe weitere Infos wie Seitenzahl, Verlag, Genre, Sprache und Dateigröße genannt.
Unter „Rezensionen“ können Interessenten erfahren, was andere Nutzer zu dem Titel sagen. Darüber hinaus lassen sich Kommentare durchstöbern. Der Download des eBooks geht ebenfalls schnell von der Hand. Das Buch ist nach wenigen Sekunden geladen und kann gelesen werden.
Leser können auch einzelne Titel gezielt suchen. Wie zu erwarten fehlen Top-Titel der letzten Jahre. So sucht man beispielsweise „Harry Potter“ oder die „Twilight-Sage“ vergebens, wird aber auf alternative Titel aufmerksam gemacht. Bei der Suche nach „Twilight“ gibt es beispielsweise den Titel „Biss der Begierde“ zur Auswahl. Bekannte Autoren wie „Michale Ende“ sind im Angebot nicht zu finden.
Anders sieht es im Bereich der Fachbücher aus: So zeitigt der Suchbegriff „Börse“ einige interessante Ergebnisse. Ob die vielversprechenden Titel auch wirklich etwas taugen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Die Suche nach „Sparen“ liefert für Discountfans interessante Ergebnisse: Aufgelistet wird beispielsweise ein Buch zum Theme Energiesparen sowie der etwas sperrig Titel „50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Welt zu retten und wie Sie dabei Geld sparen“. Bei Amazon bringt es dieser Titel auf immerhin 31 positive Rezensionen.
Fans von Perry Rhodan kommen voll auf ihre Kosten: Gefunden wurden zahlreiche Titel des Klassikers.
Die Werbung: Zum Start recht unauffällig
Der Dienst soll sich wie erwähnt durch Werbe-Einblendungen finanzieren. Positiv überrascht beim Test der recht defensive Einsatz von Werbe-Einblendungen: Beim Stöbern durch einzelne Bücher wurde hier und da ein Banner am oberen oder unteren Bildschirmrand angezeigt, viel mehr war nicht zu sehen. Es bleib abzuwarten, ob readfy seine Nutzer auch in Zukunft so schonend behandelt.
Der Anbieter will in den nächsten Wochen „verschiedene Formate testen“. Darunter sollen auch Werbespots (also Videos) fallen. Wer einen Datentarif mit geringem Volumen hat, sollte hier darauf achten, die App nur im WLAN zu nutzen. Obendrein sollten schreckhafte Naturen den Lautsprecher auf stumm stellen – in unserem Test legte mitten im Lesefluss ohne Vorwarnung ein recht lautes Werbevideo los, das sich allerdings problemlos wegklicken ließ.
Der Preisvergleich: Überraschend viele „hochwertige“ Bücher
Discountfan.de hat stichprobenartig einen Preisvergleich für einzelne Bücher durchgeführt und ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Mit dabei sind Titel, die bei Amazon teils 20 Euro oder mehr kosten. Hier das Ergebnis unserer heutigen Stichprobe (der Preis am Anfang steht jeweils für das gedruckte Buch, bei readfy gibt es das Werk wie erwähnt gratis):
0,99 Euro | „Schatten in Sparta“ |
2,99 Euro | „Von abgeknickten Ohren und anderen Ungerechtigkeiten“ |
8,90 Euro | „30 Minuten Körpersprache verstehen“ |
9,90 Euro | „Eifel Krieg“ |
9,95 Euro | „Energie-Sparbuch“ |
9,99 Euro | „Eurokrise und kein Ende“ |
11,99 Euro | „Twisted Game“ |
12,99 Euro | „Biss der Begierde“ |
14,90 Euro | „Michael, der Finne“ |
15,95 Euro | „Tödliche Erbschaft“ |
17,90 Euro | „Crashkurs Börse“ |
17,95 Euro | „Gelöscht“ |
19,90 Euro | „Sparprogramme töten“ |
19,95 Euro | „Die Chroniken der Elfen – Elfenblut“ |
20,00 Euro | „Warum Sparen in der Bildung teuer ist“ |
22,90 Euro | „Die Börsen-Zauberformel“ |
29,99 Euro | „Sinn und Unsinn an der Börse“ |
Fazit: Gutes Angebot, noch ausbaufähig
Positiv überrascht hat uns, dass einige teure Bücher mit guten Amazon-Rezensionen gratis zu finden sind. Auch die Werbung kommt bislang nicht aufdringlich daher – was freilich keine Garantie für die Zukunft ist. Ab 2015 will readfy ein werbefreies Abo anbieten.
Negativ fällt auf, dass die App für Windows Phone nicht verfügbar ist, auf unserem Test-Tablet nur vertikal nutzbar war und obendrein nicht für ebook-Reader zur Verfügung steht. Der Anbieter verspricht aber, in diesem Bereich tätig zu sein. Das hätte den Vorteil, dass die eBooks wesentlich angenehmer zu lesen wären und obendrein der Akku nicht so schnell leer würde.
Nachbessern muss der Anbieter auch beim Theme Synchronisation: Hat man die App auf mehreren Geräten installiert, so lässt sich zwar der gleiche Account nutzen – Lesezeichen und Notizen werden aber nicht abgeglichen.
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