Die Abwrackprämie sollte eigentlich die lahmende Konjunktur ankurbeln. Jetzt sorgt sie erstmal für steigende Umsätze bei Rechtsanwaltskanzleien. Die Verbraucherzentrale NRW hat zehn Firmen abgemahnt. Der Vorwurf: Die Autohändler sollen mit der Abwrackprämie irreführende Werbung betreiben.
Konkret geht es darum, dass zahlreiche Autohändler den Preis inklusive Abwrackprämie bewerben. Somit sind Neuwagen schon ab 5000 Euro zu haben. Allerdings ist die Abwrackprämie wie berichtet an zahlreiche Bedingungen geknüpft, die nicht jeder Autokäufer erfüllen kann. Trotzdem wird der Preis inklusive Prämie wie selbstverständlich beworben: „Dass es des staatlichen Schmankerls bedarf, erfährt der Kunde bei Herstellern und Händlern ebenfalls nur am Rande, versteckt im Kleingedruckten“, kritisiert die Verbraucherzentrale.
Dazu komme, dass selbst bei Erfüllen aller Voraussetzungen die Prämie nicht garantiert ist. Zwar stecken im Fördertopf 1, 5 Milliarden Euro, und bislang wurden von den maximal möglichen 600.000 Anträgen erst 150.722 gestellt. „Doch wenn der gigantische Batzen einmal vergeben ist, werden alle, die dann noch anstehen, leer ausgehen“, so die Experten.
Die finanzielle Unterstützung könne erst nach Erhalt und Zulassung des neuen Fahrzeugs beantragt werden. Wer den Neuwagen mit einem Kredit finanziert, habe somit ein neues Finanzloch von 2500 Euro zu stopfen.
Der Rat der Verbraucherschützer: „Niemand sollte sich davon abhalten lassen, beim Kauf eines neuen Autos einen satten Nachlass auszuhandeln. Denn die Prämie schenkt allein der Staat. Der Autohändler selbst gewährt damit noch keinen Cent des zumeist erheblichen Rabatts auf seine Kosten.“ Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.