Wer auf seinem guten alten Postbank-Sparbuch noch ein paar Euro oder Mark liegen hat, könnte dieser schneller verlieren als gedacht: Unter bestimmten Umständen kostet das Sparbuch künftig einen Euro pro Monat. Die Postbank selbst hat Ihre Kunden auf die Änderung eher beiläufig aufmerksam gemacht.
Kurz vor Weihnachten trudelte der Brief ein: Die Postbank äußert ihre Freude darüber, dass man „schon seit einiger Zeit“ zu den Kunden zähle. In den folgenden Absätzen werden zunächst alternative Anlageformen wie das Postbank-Quartalssparen oder das „Gewinn-Sparen“ vorgestellt. Wer nun meint, es handle sich um einen reinen Werbebrief, dem kann das Ignorieren teuer zu stehen kommen: Erst im vorletzten Absatz des Briefes wird auf eine „Änderung des Preis- und Leistungsverzeichnisses“ hingewiesen und ein Entgeld für kaum genutzte Konten angekündigt (siehe auch unser Scan des Anschreibens). Detaillierte Informationen dazu sind erst auf der Rückseite zu finden.
Dort wiederum findet sich im letzten Absatz 5.8 der entscheidende Hinweis: Für Sparkonten mit dreimonatiger Kündigungsfrist fällt ab dem 1. Januar 2008 eine monatliche Gebühr von einem Euro an. Diese wird nicht erhoben, wenn das Konto mehr als 60 Euro an Guthaben aufweist, in den letzten drei Jahren Ein- oder Auszahlungen stattgefunden haben oder der Kontoinhaber minderjährig ist. Auch wer mehrere Konten bei der Postbank unterhält, bleibt von den Gebühren verschont. Für alle anderen gilt: Das Guthaben unter 60 Euro schmiltz langsam dahin, bis es durch die Gebühren komplett aufgebraucht ist.
Zwar will die Postbank Medienberichten zufolge die Gebühren erst rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 erheben, trotzdem ist die Art der Umstellung mehr als ärgerlich. Fairer und kundenfreundlicher wäre es gewesen, die Gebühr in einem eigenen Anschreiben gleich im ersten Absatz zu nennen.
Dass von der Änderung nicht wenige Kunden betroffen sind, belegen Discountfan-Recherchen: Der Redaktion liegen Informationen vor, wonach allein im Raum München 8000 dieser Schreiben verschickt worden sein sollen.
Discountfan-Fazit: Wer weniger als 60 Euro auf seinem alten Postbank-Sparbuch hat und dieses in den letzten Jahr kaum benutzte, der sollte das Sparbuch kündigen. Das Guthaben wird dann nach drei Monaten inklusive Zinsen auf ein Girokonto nach Wahl überwiesen. Die moderne Variante, die Postbank Sparcard, soll übrigens gebührenfrei bleiben. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.