Der Skandal um mit Bakterien verseuchten Käse wird für den Discounter Lidl allmählich zum Desaster: Nun hat die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch Strafanzeige gegen Lidl wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gestellt.
Verklagt wurden von Foodwatch auch die Firma Prolactal und das baden-württembergische Verbraucherministerium. Der Verein bemängelt die Informationspolitik der Verantwortlichen im Falle des listerien-belasteten Harzer Käses. Laut Foodwatch gibt es inzwischen fünf bestätigte Todesfälle in Österreich und drei in Deutschland. Nach Auffassung von foodwatch haben weder Lidl noch die zuständige Behörde, das baden-württembergische Verbraucherministerium, alles dafür getan, um die Bevölkerung vor der bekannten Gefahr für Leib und Leben zu warnen.
Der Verdacht von Foodwatch: Einige Todesfälle hätten vermieden werden können, wenn Lidl, die Herstellerfirma und das Ministerium eindringlicher vor dem Käse gewarnt hätten. „Erst am 16. Februar jedoch gab Lidl eine unmissverständliche Verzehrswarnung heraus“, so Lidl. Allerding hatte der Discounter bereits Ende Januar über den Rückruf informiert und die Verbraucher vor dem Verzehr gewarnt – Discountfan.de hatte diese Warnung am 25. Januar veröffentlicht und im Gegensatz zu Lidl die Gefahren von Listerien schon damals deutlich herausgestellt. Foodwach bezeichnet die Meldung von Lidl selbst nur als „Empfehlung“ und bemängelt, dass die Todesfälle in Österreich verschwiegen worden waren. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.