Die Zinsen befinden sich dank der Euro-Krise nahe am historischen Tief – doch beim Dispozins langen viele Banken unverschämt zu. Die „Stiftung Warentest“ hat zahlreiche Banken überprüft und ist auf Zinsen von fast 15 Prozent gestoßen.
Gar nicht auskunftsfreudig zeigte sich ein Großteil der Banken bei der Finanztest-Umfrage: Von 1610 befragten Kreditinstituten verweigerten fast 1000 die Auskunft.
Im Schnitt lag der Dispozins bei 12, 4 Prozent und ist damit laut den Experten „immer noch zu hoch“. Verlangt wurden aber auch bis zu 14, 75 Prozent. Negativ fielen hier vor allem die Kaltenkirchener Bank, die Volksbank Braunlage und die Sparkasse Münden auf. Dicht dahinter liegt die überregional vertretene Targobank (ehemals Citibank), die 14, 7 Prozent verlangt.
Noch düsterer als beim Dispozins sieht es beim „geduldeten Überzug“ aus: Hier verlangen einige Banken teils über 18 Prozent. Zum Vergleich: Untereinander leihen sich die Banken das Geld derzeit für knapp über zwei Prozent.
Rühmliche Ausnahme waren die deutsche Skatbank, die beim Dispozins nur sechs Prozent und beim geduldeten Überzug nur 10, 5 Prozent verlangt. Sehr genügsam zeigen sich auch zahlreiche kirchliche Banken wie die „Bank für Kirche und Caritas“ oder die „Spar- und Kreditbank evangelisch-freikirchlicher Gemeinden“. Problem dabei: Genau diese Institute sind nur für einen eingeschränkten Personenkreis verfügbar.
Die komplette Liste der Dispo-Zinsen veröffentlicht die Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer Oktober-Ausgabe. Tipp der Experten: Ist der Dispozins zu hoch, sollte man die Bank mit einer Kündigung des Kontos bestrafen. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.