Kredite nicht von Banken, sondern von Internetsurfern – mit diesem Geschäftsmodell ist vor wenigen Wochen die Site „eLolly“ an den Start gegangen. Verbraucherschützer warnen jedoch: Kreditgeber laufen Gefahr, ihr Geld nicht mehr wieder zu sehen.
Die Idee von eLolly ist simpel: Kredite werden nicht mehr von Banken vergeben, sondern von privat an privat. Dadurch sollen die Zinsen niedriger sein als bei den etablierten Geldinstituten, so die Argumentation.
Doch ungefährlich ist die Teilnahme keinesfalls: „Die Pleite des Schuldners ist Geber-Risiko, ausbleibende Raten müssen eigenständig eingetrieben werden“, warnt Verbraucherschützerin Stefanie Laag von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Außerdem drohe ein Brief der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wenn man sich zu sehr als Geldgeber engagiert. Dann liege nämlich der Verdacht vor, dass man gewerbsmäßig Geld verleiht – und hierfür braucht es zunächst eine Erlaubnis.
Obendrein verheißen die AGB des Dienstes wenig Gutes. Laut den Verbraucherschützern sieht es eLolly nicht als seine Pflicht an, die Seriösität der Mitglieder zu überprüfen. Außerdem behalte sich die Site das Recht vor, die Daten von Mitgliedern „gegen Entgelt (!) an verschiedene Institutionen“ zu verkaufen. Zwar könne der Kunde der Weitergabe seiner Daten wiedersprechen, allerdings sei dann der Dienst auch nicht nutzbar, so die Verbraucherzentrale NRW.
Discountfan-Fazit: Grundsätzlich sollte man sich bei keinem Dienst registrieren, der in seinen AGB eine Weitergabe der Daten nicht ausschließt. Außerdem empfiehlt es sich gerade in Finanzfragen, auf seriöse Häuser zu bauen. Hier liegen die Kreditzinsen derzeit teils unter fünf Prozent. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.