Kommentar: Viel Frust, wenig Lust beim Cyber Monday von Amazon

Es war eine Premiere in Deutschland – und Amazon hat die Premiere wohl vergeigt: Beim groß angekündigten „Cyber Monday“ gab es vereinzelte Schnäppchenjäger im Glück, aber tausende frustierter Amazon-Kunden, die nicht zum Zuge kamen. In Foren und Blogs rumort es gewaltig.

Es war eine Premiere in Deutschland – und Amazon hat die Premiere wohl vergeigt: Beim groß angekündigten „Cyber Monday“ gab es vereinzelte Schnäppchenjäger im Glück, aber tausende frustierter Amazon-Kunden, die nicht zum Zuge kamen. In Foren und Blogs rumort es gewaltig.

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Die Idee des Cyber Monday von Amazon ist einleuchtend: Zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes soll es 30 von Kunden ausgewählte Produkte mit Rabatten von bis zu 80 Prozent geben. Der Online-Shop hielt Wort: Tatsächlich waren die Preise unschlagbar günstig: Wie die Discountfan-Dokumentation zum Cyber Monday belegt, gab es beispielsweise die AVM Fritz!Box Fon WLAN 7390 für nur 133, 33 statt knapp 210 Euro, die Blu-ray „Robin Hood“ wurde für 4, 44 Euro frei Haus angeboten und Herren-Unterhosen von Calvin Klein für 5, 55 statt 27 Euro.

Das Problem beim Cyber Monday: Die Schnäppchen waren oft schon nach wenigen Sekunden ausverkauft – spätestens ein oder zwei Minuten nach dem Start der Aktion gab es kein einziges Angebot mehr. Selbst das schnelle Klicken brachte wenig: Im Discountfan-Test wurden Käufe, die eine Sekunde nach Beginn der Aktion durchgeführt wurden, mit einem „Ausverkauft“-Schild quittiert. Nur einer von vier Testkäufen ging durch.

In Foren und Blogs mehren sich nur wenige Stunden nach Beginn der Aktion die negativen Kunden-Kommentare. Der Frust der Kunden lässt sich auch bei Twitter in Echtzeit verfolgen. Auch im Discountfan-Forum mehren sich die kritischen Stimmen zum Cyber Monday, bei Amazon selbst schaut es im Kundenforum nicht anders aus.

Amazon wollte laut seinem Werbevideo zum Cyber Monday den „US-Kult nach Deutschland“ bringen und dem Offline-Handel mit echten Online-Schnäppchen Paroli bieten.

Der Vergleich mit dem Offline-Handel muss aus diesem Grunde erlaubt sein: Deutschlands Discounter und Einzelhändler bekommen nicht zu Unrecht Ärger mit ihren Kunden und Verbraucherschützern, wenn angekündigte Schnäppchen nicht drei Tage lang vorrätig sind. Bei Amazon war dies heute oft nicht einmal für drei Sekunden der Fall. Wen wundert es, dass schon wenige Stunden nach Start des Cyber Monday frustierte Online-Shopper nach der Verbraucherzentrale rufen?

Was also ist schief gelaufen? Die Preise und die Produkte waren passend, die Plattform hat technisch offensichtlich einwandfrei funktioniert. Auch die vierstündige MP3-Aktion, bei der es alle Dateien zum halben Preis gab, hat viele Discountfans glücklich gemacht. Wenn Produkte aber nach wenigen Sekunden ausverkauft sind, hat Amazon entweder die Nachfrage komplett falsch eingeschätzt, oder aber den „US-Kult“ in Deutschland zum simplen Lockvogel mutieren lassen. Man darf gespannt sein, ob und wie der Cyber Monday im kommenden Jahr wiederholt wird. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.




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