Im wahrsten Sinne des Wortes geschmacklos ist es, was sich deutsche Fastfood-Ketten und Hersteller von Fertigprodukten leisten: Um Geld zu sparen, garnieren sie ihre Produkte nicht mit echtem Käse, sondern so genanntem „Analog-Käse“. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jetzt eine Nepp-Käse-Liste veröffentlicht, anhand derer sich Einkäufer orientieren können.
Zu finden ist die Billigvariante beispielsweise auf Pizza, Lasagne oder Cheeseburger. Der Kunstkäse besteht den Experten zufolge aus Wasser, Pflanzenfett, Milcheiweiß, Stärke oder Geschmacksverstärkern. Meist gelange er ohne Kennzeichnung auf die Käsestange oder das überbackene Käsebrötchen.
„Dadurch wird der Verbraucher irregeführt“, krisitiert Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Um eine Kennzeichnung „mit Käseimitat“ zu vermeiden, würden einige Anbieter den Hinweis „überbacken“ verwenden.
Der Nepp-Käse sei im Einkauf 30 bis 40 Prozent billiger als echter Käse. Auch für Schafskäse gebe es Imitate, die im vermeintlichen „Griechischen Salat“ beim Imbiss um die Ecke landen.
In der Nepp-Käse-Liste sind einige Beispiele zu finden. So bietet Penny in Hamburg „Hähnchenschnitten Cordon-Bleu-Art“ an, die zwar mit einer Minimenge an Käse, zu großen Teilen jedoch mit Kunst-Käse garniert sei. Auf der Liste sind aber auch Metro, Real oder Ditsch zu finden.
Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert nun eine bessere Kennzeichnung in der Gastronomie und bei loser Ware. So sollte die Kennzeichnung von Kunstkäse etwa auf der Speisekarte oder Schildern obligatorisch vorgeschrieben werden, so wie es schon für bestimmte Zusatzstoffe die Regel ist. Neu ist das Problem indes nicht: Laut „Bundesweitem Überwachungsplan 2007“ wurden von 115 Proben 31 Proben als Käseimitate identifiziert, das sind knapp 30 Prozent. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.