Entwarnung von der Stiftung Warentest: Von bedruckten Papierbeuteln gehen kaum Gefahren aus: Croissants und Backwaren sind in Bäckertüten gut aufgehoben. Auch für Discounter-Beutel gab es gute Ergebnisse.
Das Szenario war zunächst gleichermaßen einleuchtend wie beängstigend: In bunten Bäckertüten können sogenannte primäre aromatische Amine enthalten sein, die als krebserzeugend und erbgutverändernd einzustufen sind, außerdem auch weiteren Mineralölrückstände. Die „Stiftung Warentest“ wollte es genau wissen: Sie hat 27 Beutel von Bäckereien, Backshops, Supermärkten und Discountern unter die Lupe genommen. Das erfreuliche Ergebnis: „Keiner der 27 geprüften Beutel war mit primären aromatischen Aminen belastet“, so die Experten.
Die Tüten wurden außerdem auf Mineralölrückstände getestet. Diese sind beispielsweise in Recyclingpapier zu finden. In allen Packungen konnte MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) nachgewiesen werden, in einigen zusätzlich auch das als gefährlicher geltende MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons). Letztere stehen im Verdacht, Krebs zu erregen.
„Die Gehalte waren meist sehr gering. Etwa jeder vierte Beutel enthielt auch MOAH“, so die Experten. Die gute Nachricht für Discounter-Kunden: Tüten von Aldi-Nord, Lidl, Penny und Real waren frei von MOAH, die von Aldi-Süd waren „sehr gering“ belastet, die von Rewe „gering“.
Das Problem bei dem Thema: Noch gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte für Mineralölrückstände in Lebensmittelverpackungen. Vier der Tüten lagen über dem Limit, die für einen künftigen Grenzwert als sinnvoll erachtet wird. Die Experten lagerten in genau diesen Tüten 24 Stunden lang diverse Backwaren – die Schadstoffe gingen während dieser Lagerzeit angeblich nicht auf die Lebensmittel über: „Alle Tüten im Test eignen sich somit zum längeren Aufbewahren von Backwaren“, so die Tester.
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