Der Dioxin-Skandal ist noch nicht ausgestanden, da schlägt die „Stiftung Warentest“ Alarm: Bei der Deklaration von Lebensmitteln schlampen die Hersteller allzu häufig. 205 von 749 Produkten waren auf der Verpackung nur ausreichend oder mangelhaft beschrieben.
Die Warentester haben ein Fazit unter alle Lebensmitteltests seit 2008 gezogen. Das traurige Ergebnis: Nur ein mickriges Prozent erhielt die Note „sehr gut“. 33 Prozent schnitten „gut“ ab, 38 Prozent immerhin noch „befriedigend“. Für 17 Prozent gab es ein „ausreichend“, für weitere elf Prozent ein „mangelhaft“.
Oft griffen die Hersteller zum klassischen Etikettenschwindel: So war der Hauptbestandteil eines „Smoothie Kokos-Ananas-Banane“ nicht eine exotische Frucht, sondern der gute alte Apfel. In einem als „Basmati-Reis“ verkauften Produkt fand sich kein einziges Korn des Edelreises – zu 100 Prozent wurde dem Kunden hier billiger Fremdreis untergejubelt.
Ein (schwacher) Trost für Verbraucher: Deckte die Stiftung Warentest solche Tricksereien auf, wurden die Hersteller meist schnell aktiv. Entweder verschwand das Produkt vom Markt oder es wurde verbessert. Manche blieben jedoch stur: So ist die Zutatenliste beim Apfelsaft von Pfanner nach wie vor in Mini-Schrift von weniger als 1, 2 Millimeter Größe verfasst. Der Hersteller wird aber bald umdenken müssen: Solche Miniaturkennzeichnungen sind in Kürze verboten.
Der ausführliche Testbericht findet sich in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift „test“. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort keine Verbraucherschutz-News mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.