Immer öfter tauchen sie in der Werbung auf: Nahrungsergänzungsmittel, die den täglichen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen decken sollen. Doch Verbraucherschützer winken jetzt ab – wer sich ausgewogen ernährt, braucht solche Extra-Mittel nicht.
Die berüchtigten Nahrungsergänzungsmittel sorgen immer wieder für Streit. Nun hat eine Ärztin aus Südsachsen auf ihrer Homepage auf die angebliche Notwendigkeit der Pulver und Pillen hingewiesen, um neue Patienten für ihr Beratungsangebot zu gewinnen. Angeblich würden die im Handel verfügbaren pflanzlichen Lebensmittel weniger Nährstoffe enthalten als früher.
„Solche Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage“, kontert die Verbraucherzentrale Sachsen. Sie hat die Medizinerin inzwischen abgemahnt, eine Unterlassungserklärung soll bereits unterschrieben sein.
Es gebe „keinen begründeten Anlass, den Nährstoffreichtum des in Deutschland angebotenen Obstes und Gemüses anzuzweifeln und vorsorglich Vitamin- und Mineralstoffpräparate einzunehmen“, so Anne-Katrin Wiesemann von der Verbraucherzentrale Sachsen. Es sei durchaus möglich, sich das ganze Jahr über vollwertig zu ernähren.
Nur in bestimmten Situationen, wie bei Lebensmittelunverträglichkeiten oder bei Darmerkrankungen, könne die Zufuhr von bestimmten Nährstoffen sinnvoll sein. Dies müsse aber unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutzthema mehr.