Verbraucherschutz: BUND kritisiert Nanopartikel in Lebensmitteln

Sie sind nur wenige hundert Nanometer groß und doch so umstritten: Der Bund Naturschutz (BUND) hat jetzt vor dem Einsatz von Nanopartikeln in Lebensmitteln und Gebrauchsgütern gewarnt. Die kleinen Teilchen könnten in verschiedene Organe gelangen und die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

Sie sind nur wenige hundert Nanometer groß und doch so umstritten: Der Bund Naturschutz (BUND) hat jetzt vor dem Einsatz von Nanopartikeln in Lebensmitteln und Gebrauchsgütern gewarnt. Die kleinen Teilchen könnten in verschiedene Organe gelangen und die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

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„Die Lebensmittelindustrie nimmt die Risiken des Einsatzes von Nanomaterialien in ihren Produkten offenbar nicht ernst“, so das Fazit von Wilfried Kühling, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND. Weltweit seien schätzungsweise bereits bis zu 600 Lebensmittel mit Nanozusätzen auf dem Markt. Das Problem: Derzeit gibt es noch keine Kennzeichnungspflicht, der Verbraucher kauft also die Katze im Sack.

Nanomaterialien sind laut dem BUND in verschiedenen Ketchups, Gemüsebrühen oder in Puderzucker enthalten, um deren Fließ- und Rieseleigenschaften zu verbessern. „In Nanogröße verkapselte Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe werden bei der Wurstherstellung eingesetzt, in Nanokapseln eingeschlossene Mineralstoffe und Vitamine sollen den Nährwert von Backwaren und Erfrischungsgetränken steigern“, so der BUND. Zunehmend kommen außerdem Frischhalteboxen und Kühlschränke mit antibakteriell wirkenden Nano-Silberionen auf den Markt. Nanomaterialien halten auch Einzug in die Landwirtschaft: Über die Anwendung in Düngern und Pestiziden können sie in die produzierten Lebensmittel und in die Umwelt gelangen.

Die Nanopartikel wirken laut dem Verband chemisch und physikalisch zumeist stärker als größere Teilchen des gleichen Stoffes und können leichter in Zellen, Gewebe und Organe eindringen. Ihre stärkere biologische Reaktionsfähigkeit könne auch zur höheren Toxizität führen. Beispielsweise könne der sonst unbedenkliche Lebensmittelzusatz Titandioxid in Nanogröße die DNS sowie Zellfunktionen schädigen und so die Abwehrkräfte von Immunzellen beeinträchtigen.

Der BUND fordert die Bundesregierung nun auf, den Verkauf von Lebensmitteln, Verpackungen, Küchenartikeln und Agrochemikalien, die Nanomaterialien enthalten, sofort stoppen zu lassen. „Solche Produkte dürften nicht vermarktet werden, solange keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege über eine Unbedenklichkeit vorlägen“, so der Verband. Erforderlich seien zudem gesetzliche Regelungen, die Verbraucher und Umwelt vor möglichen Risiken schützen. Dazu gehöre auch eine Kennzeichnungspflicht beim Einsatz von Nanomaterialien. Der BUND hat zum Thema ein 62-seitiges PDF zum kostenlosen Download bereit gestellt. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.




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