Richtig beliebt war die Bezahlmethode via Soforueberweisung.de bei Datenschützern nie, mussten Kunden doch ihre Bank-PIN an Dritte weitergeben. Doch was dem Unternehmen nun vorgeworfen wird, wiegt schwer: Angeblich hat der Bezahldienst Kontostand, Umsätze und die Stände anderer Konten bei der gleichen Bank abgefragt.
Bei der Bezahlmethode Sofortueberweisung.de gibt der Kunde auf der Seite des Betreibers seine Bank-Zugangsdaten ein, um von dort eine Überweisung zu veranlassen. Dazu ist im weiteren Verlauf auch die Eingabe der TAN nötig. Der Händler selbst erhält die Bankdaten nicht.
Wie der Nachrichtendienst „NDR Info“ nun berichtet, soll der Betreiber von Sofortueberweisung.de, die Firma Payment Network, die „Prüfungen“ bestätigt haben. Sie dienten der „Betrugsprävention“. Man würde die dabei gewonnenen Informationen nicht speichern. Laut „NDR Info“ wurden bei stichprobenartig durchgeführten Sofortüberweisungen neben dem Kontostand auch die Umsätze der letzten 30 Tage, der Dispokredit, die Stände anderer Konten bei der gleichen Bank oder ausgeführte und vorgemerkte Auslandsüberweisungen abgefragt.
Verbraucherschützer mahnen an, dass die AGB des Unternehmens nicht verbraucherfreundlich formuliert seien. Datenschützer sehen die Sache noch kritischer: Der Nutzer sei nicht ausreichend darüber informiert, welche Daten genau der Bezahldienst erhebt.
Der Dienst stand bereits in den vergangenen Monaten in der Kritik: So verstoße die Aufforderung, PIN und TAN des Online-Kontos einzugeben, gegen die Nutzungsbedingungen einiger Banken – diese schließen ausdrücklich aus, dass der Nutzer diese sensiblen Daten an Dritte weiter gibt.
Discountfan-Fazit: So einfach die Bezahlmethode auch ist, sollte man als kritischer Verbraucher lieber auf andere Überweisungsmöglichkeiten ausweichen. Eine normale Überweisung verzögert zwar die Lieferung um einige Tage, bietet aber größtmögliche Sicherheit. Wenn es schneller gehen muss, bietet sich Paypal an – bei diesem Dienst erfährt der Händler die eigenen Kontodaten nicht. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.