Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – während die einen nur Marken-Chips futtern, finden die anderen Chips vom Discounter mindestens genauso lecker. Nun steht zumindest fest: Die Knabber-Artikel aus dem Supermarkt sind teils gesünder als die Markenware namhafter Hersteller. Dies hat der Verein „Foodwatch“ in einem Acrylamid-Test herausgefunden. Interessantes Detail am Rande: So genannte „Biochips“ waren extrem belastet.
Bereits zum vierten Mal hat die Verbraucherorganisation in einem Reihentest die Acrylamidbelastung von Kartoffelchips ermittelt. Im Kern ging es um die Frage, ob die Bundesregierung mit ihrem „dynamischen Minimierungskonzept“ die Industrie tatsächlich zur starken Reduktion der krebsverdächtigen Substanz in Lebensmitteln bewegt. „Nach wie vor liegen auch höher belastete Produkte in den Supermarktregalen. Die Minimierungsstrategie der Bundesregierung ist gescheitert“, fasst Matthias Wolfschmidt von Foodwatch die Testergebnisse zusammen.
Beim Chipstest unterscheiden sich die Belastungen verschiedener Produkte bis zum 40-fachen. „NoName-Chips der Discounter haben tendenziell besser abgeschnitten als Markenprodukte“, so der Verein. Besonders unrühmlich fällt das Ergebnis für den belgischen Biochips-Hersteller „Tra’fo“ aus, dessen Produkte am höchsten belastet waren. Telefonisch oder im Internet seien bei den Herstellern keine Belastungswerte zu erfahren und bei Discount-Produkten sei es schon schwer, überhaupt eine Telefonnummer des Herstellers herauszufinden, so Foodwatch.
Besonders zugelegt im positiven Sinne hat Aldi-Nord: Die Belastung der „IBU Chips Paprika“ lag im Mai 2003 noch bei 1090 Mikrogramm pro Kilogramm Chips. Im August letzten Jahres sank der Wert auf 890 Mikrogramm, beim jüngsten Test sind es nur noch 150 Mikrogramm. Zum Vergleich: „Chio Chips Red Paprika“ liegen bei 400 Mikrogramm, „Pringles Paprika“ bei 660 Mikrogramm.