Aldi eiert nicht lange rum: Im aktuellen Fipronil-Skandal wagt der Kult-Discounter einen radikalen Schritt und hat beschlossen, „deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen“. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Seit wenigen Wochen wurde in Hühnereiern, aber auch in Fleisch und Kot der Nutztiere Fipronil nachgewiesen. Das Insektizid ist bei Tieren in der Lebensmittelerzeugung verboten. Der Skandal nahm Anfang der Woche Fahrt auf, als sich zunächst in NRW, später in zahlreichen weiteren Bundesländern Fipronil-Meldungen häuften. Eine gesundheitliche Gefährdung für Kinder ist Experten zufolgen nicht ausgeschlossen.
Nachdem zunächst Aldi, Lidl und Rewe den Verkauf verdächtiger Eier gestoppt haben, geht nun Aldi noch einen Schritt weiter. Der Discounter hat am heutigen Freitag angekündigt, sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen: „Ab sofort dürfen nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein negativer Fipronilnachweis aus einer amtlichen Probenahme oder von einem akkreditierten Labor vorliegt“, so der Discounter. Kunden, die bereits Eier bei Aldi gekauft haben, können diese „selbstverständlich auch ohne Vorlage des Kassenbons“ in allen Filialen zurückgeben. Der Verkaufspreis wird vollständig erstattet.
Zwar hält es das Bundesinstitut für Risikobewertung für „unwahrscheinlich“, dass eine Gesundheitsgefahr besteht, dennoch darf der Skandal nicht unterschätzt werden. Obendrein reicht es wohl nicht aus, nur auf Eier zu verzichten – schließlich werden viele Produkte unter Zugabe von Eiern zubereitet, beispielsweise Nudeln, Kuchen oder Kekse. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Konsum dieser Produkte in nächster Zeit zumindest reduzieren. Das Insektizid wird nämlich selbst dann nicht abgebaut, wenn die Eier gekocht oder das fertige Produkt gebacken wurde.
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