Es war der Top-Film des Jahres: „Avatar“ lockte Millionen in die Kinos und überholte in der Zuschauergunst sogar „Titanic“. Kein Wunder, dass unterm Weihnachtsbaum die nagelneue „Collectors Edition“ in Blu-ray oft zu finden war. Doch statt Kino-Lust gab es oft Zuschauer-Frust: Zahlreiche Discountfans können den Film nicht abspielen, als Grund wird ein fehlerhafter Kopierschutz-Mechanismus vermutet.
Aus den uns zugegangenen Leser-Feedbacks geht hervor, dass der Film auf zahlreichen Playern unterschiedlicher Markenhersteller nicht abspielbar ist – dazu zählen unter anderem Produkte von Sony, Panasonic, Toshiba und anderen. Auch auf dem Redaktions-Testgerät war die Blu-ray nicht zum Laufen zu bringen, selbst nach Einspielen des neuesten Firmware-Updates.
Dass dies kein Einzelfall ist, belegen die zahlreichen negativen Kundenrezensionen zur Blu-ray Collectors Edition von Avatar bei Amazon. Hier liegen bereits 23 negative Bewertungen vor, von denen sich nur eine auf den Film selbst, die übrigen jedoch auf die Abspielbarkeit der Blu-ray beziehen. Viele sehen in einer unausgereifte Kopierschutztechnologie die Ursache des Problems. Dies scheint schon bei Vorgängerversionen der Fall gewesen zu sein.
Für das Filmstudio „Twentieth Century Fox Home Entertainment“ ist dies ein klassisches Eigentor: Um Raubkopien zu verhindern, wird die ehrlich zahlende Kundschaft vergrätzt. Zahlreiche Kunden kündigen in ihren Feedbacks an, keine Blu-rays von Fox mehr zu kaufen.
Für Käufer und Beschenkte wiederum ist das Problem doppelt ärgerlich: Blu-rays und DVDs sind von der Rücknahme ausgeschlossen, sobald die Folie geöffnet wurde. Man darf gespannt sein, wann der Gesetzgeber diese verbraucherfeindliche Lücke schließt. Die frustrierten Käufer verfallen derweil oft in Sarkasmus: Sie sprechen von drei „teuren Avatar-Bierdeckeln“. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Schnäppchen mehr. Noch schneller informiert sind Sie via Twitter und Facebook.