Käufer von Discount-PCs sollten Auszeichnungen künftig genauer prüfen: Der „Plux X Award“ ist nach einem Bericht der aktuellen „Computerbild“ kein unabhängiges Gütesiegel, sondern eine bezahlte Auszeichnung. Die Auszeichnungen seien sachlich nicht zu begründen, obendrein würden Produkte prämiert, die es noch gar nicht gebe, berichtet das Blatt.
Laut dem Bericht kostet allein die Nominierung für den Award 464 Euro inklusive Mehrwertsteuer. „Weitere 3082 Euro wurden für jedes ausgezeichnete Produkt fällig“, schreibt das Blatt weiter. Auch einige der letzten Discount-Rechner von Aldi haben dieses „Gütesiegel“ getragen – so wurde der MD 8822 mit dem „Plus X Award“ ausgezeichnet, wie unser Screenshot beweist.
Von rund 700 eingereichten Produkten soll etwa jedes dritte das Gütesiegel erhalten haben. Neben Medion wurden auch Panasonic, Philips, Samsung und Sony für ihre Produkte ausgezeichnet. Wollen diese ihre „ausgezeichneten“ Produkte in der „Hall of Fame“ der IFA präsentieren, so müssen sie laut „Computerbild“ nochmals dafür zahlen.
Ein weiterer Malus-Punkt: „Laut den Teilnahmebedingungen ist es nicht Pflicht, sondern nur ‚ausdrücklich empfohlen‘, nominierte Geräte zur Bewertung einzuschicken“, schreibt das Blatt. Die Jury habe daraufhin Bedienkomfort-Gütesiegel für Produkte vergeben, die es bis heute nicht gibt oder von denen nur die Prototypen vorhanden waren.
Discountfan-Fazit: Auch künftig sollte man nur Gütesiegeln vertrauen, die von unabhängigen Fachzeitschriften oder der Stiftung Warentest kommen – diese verlangen keine Gebühren, wenn sie Produkte testen – und erst recht nicht, wenn diese ein Testergebnis erhalten. Man darf gespannt sein, ob die Aldi-PCs und -Notebooks der Zukunft auch noch den „Plus X Award“ tragen werden. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort kein Verbraucherschutz-Thema mehr.