Seit Montag ist er verfügbar, am Mittwoch musste er sich dem Discountfan-Test unterziehen: Der neue UMTS-Stick von Fonic, mit dem das mobile Surfen zum Pauschalpreis von 2, 50 Euro am Tag verfügbar ist. Unter dem Strich konnte das Angebot überzeugen – allerdings ist Fonic in einigen Punkten nicht gerade kundenfreundlich. Mehr Details und eine umfangreiche Bildergalerie zu Fonic-UMTS finden Sie in unserem Testbericht.
Update: Der Surfstick kostet inzwischen nur noch 59, 95 Euro!
Bildergalerie zum Test des UMTS-Sticks von Fonic
Fonic punktet vor allem mit seinem günstigen Preis für den UMTS-Tarif: Pro Tag fallen pauschal 2, 50 Euro an, eine Grundgebühr wird ebensowenig erhoben wie eine Einwahl- oder Nutzungsgebühr – wer den Stick nicht nutzt, muss also nichts zahlen. Dieser schlägt selbst wie berichtet mit 89, 95 Euro zu Buche. Nur wer mehr als ein GByte am Tag verbraucht, muss sich mit einer langsameren Surf-Geschwindigkeit zufrieden geben. Für mobile Gelegenheits-Surfer ist dieser Tarif also erste Wahl.
Überraschend schnell traf der UMTS-Stick ein: Nur 48 Stunden nach der Bestellung war das Paket da. Negativ fiel beim Ordern des Stiftes der laxe Umgang mit dem Datenschutz auf: Im Bestellvorgang muss der Kunde die Akzeptanz der AGB zwar extra ankreuzen – die Einwilligung zur Verarbeitung der Daten ist aber bereits vorausgewählt. Discountfan.de empfiehlt hier genau den umgekehrten Weg: Also AGB akzeptieren (ohne geht es auch nicht) und Einwilliung zur Verabeitung der Daten deaktivieren.
Übel stößt auch auf, dass bei der Bestellung gleich eine Kontoverbindung hinterlegt werden muss und obendrein zusätzlich zu den Kosten des USB-Sticks (89, 95 Euro) ein Startguthaben von zehn Euro eingezogen wird. Dieses wird obendrein auf der Rechnung nicht ausgewiesen. Ärgerlich ist dies in erster Line, weil Fonic bei der Bewerbung des Angebots nicht auf diesen Vorgang hinweist. Allerdings bietet Fonic die Möglichkeit, sich sein Guthaben jeweils zum Quartalsende komplett auszahlen zu lassen.
Vorausgewählt ist außerdem die automatische Aufladung des Kontos um zehn Euro pro Monat – auch dies sollte der Kunde lieber deaktivieren.
Im Paket ist neben der SIM-Karte der Stick selbst, ein USB-Verlängerungskabel und eine Anleitung enthalten. Als UMTS-Stick kommt das bewährte Modell Huawei E160 zum Einsatz. Dieses ermöglicht UMTS- und HSDPA-Verbindungen in den Netzen mit 850/1900/2100MHz.
Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt maximal 3, 6 MBit pro Sekunde – das ist nur halb so viel, wie modernere Sticks des gleichen Herstellers bieten. Bei UMTS und HSDPA ist dies aber ohnehin nur ein theoretischer Wert – in der Praxis surft der Kunde meist mit zwei MBit/s.
Ärgerlich: Bei der Freischaltung werden gleich noch einmal zehn Euro Guthaben aufgeladen und vom Konto abgezogen. Dies ist unnötig, da der Kunde ohnehin bei der Bestellung des UMTS-Sticks seine Kontoverbindung angeben musste und dort zehn Euro abgezogen wurden. Fonic sollte an diesem Punkt noch nachbessern.
Bis es soweit ist, bleiben dem Kunden nur zwei Möglichkeiten: Er kann entweder die Aufladung per Guthabenkarte wählen oder aber sein Guthaben zum Quartalssende auszahlen lassen. Wer den anderen Weg wählt, hat gleich ein Startguthaben von 22, 50 Euro.
Die Freischaltung der SIM-Karte dauerte im Discountfan-Test nur wenige Minuten – damit wurde der von Fonic angegebene Wert von zwei bis drei Stunden deutlich unterschritten.
Im nächsten Schritt gilt es, den UMTS-Stick selbst zu installieren. Nach dem Anschluss startet das Setup-Programm selbständig. Für die Installation werden rund 33 MByte benötigt. Das Programm legt sich unter C:\Programme\Mobile_Partner ab – eine Änderung des Programmordners wird dem Kunden nicht angeboten. Der Installationsvorgang ist nach rund fünf Minuten abgeschlossen. Änderungen an der Registry nimmt das Programm nicht vor. Der Nutzer hat allerdings die Möglichkeit, in den Programmoptionen den Start zeitgleich mit Windows zu aktivieren.
Beim ersten Start zeigt sich die Software „Mobile Partner“ aufgeräumt. Zunächst muss die vierstellige PIN eingegeben werden, die der Kunde auf der Scheckkarte mit der SIM-Card findet. Danach können sämtliche Programmfunktionen genutzt werden. Auch eine Aufladung via Prepaid-Karte ist über die Software möglich.
Die Verbindung kann ebenso bequem über die Software hergestellt werden. Zuvor sollte der Nutzer jedoch einen Blick auf die LED des UMTS-Stick werfen: Blinkt diese grün, ist das Gerät nur im langsamen GPRS-Netz eingebucht. Bei blauem Blinken lockt das schnellere UMTS/HSDPA-Netz. Die selben Farben gelten nach der Einwahl, allerdings leuchtet die LED dann dauerhaft. Blaugrün bedeutet, dass das schnelle HSDPA-Netz genutzt wird.
Im Discountfan-Test erfolgte die Einwahl aus dem Stadtgebiet München problemlos – es wurde sofort eine HSDPA-Verbindung aufgebaut. Der Seitenaufbau selbst gestaltet sich indes etwas langsamer als mit einer DSL-Verbindung. Zum Verbindungstest hat Discountfan.de via Fonic-UMTS die aktuelel OpenOffice-Version 2.4.1 heruntergeladen. Der Download des 119 MByte großen Paketes geschah im Schnitt mit 150 KByte pro Sekunde und benötigte insgesamt rund 9 Minuten und 50 Sekunden. In der Spitze wurden rund 250 KByte/s erreicht – dies entspricht einem Wert von rund zwei MBit/s. Eine durchaus akzeptable Geschwindigkeit für eine HSDPA-Verbindung. Discountfans sollten allerdings beachten, dass O2 HSDPA noch nicht bundesweit anbietet – derzeit werden nur größere Städte versorgt, der bundesweite Ausbau soll Ende des Jahres abgeschlossen sein – und auch dann sind Geschwindigkeiten von zwei MBit/s nur in urbanen Gebieten, nicht aber auf dem flachen Land möglich.
Interessantes Detail am Rande: Mit Fonic-UMTS sind auch VoIP-Verbindungen möglich. Im Discountfan-Test konnten Verbindungen vom PC zu deutschen Festnetznummern über die Software Skype sowie VoIP-Buster hergestellt werden. Positiv fallen auch die fünf Gratis-Surf-Tage auf, die bis Ende September nutzbar sind – dafür muss das Paket aber bis zum 20. September bestellt werden.
Im zweistündigen Test stürzte das Verbindungsprogramm einmal ab und fand danach den UMTS-Stick nicht wieder – Gründe hierfür waren nicht ausfindig zu machen.
Update: Mit Fonic surfen bei 200 km/h
Das mobile Arbeiten ist mit Einschränkungen auch während einer Fahrt möglich. Im Discountfan-Test wurde der UMTS-Stick von Fonic in einem ICE benutzt. In Stadtgebieten buchte sich der Stick per HSDPA mit ordentlichen Geschwindigkeiten ein, überland und bei Geschwindigkeiten von über 200 km/h war das Surf-Vergnügen dank GPRS jedoch getrübt. Zwar gab es (bis auf kurze Tunnelfahrten) keine Verbindungsabbrüche, der Download einer 1, 3 MByte großen Testdatei benötigte jedoch rund 30 Minuten, durchschnittlich wurde ein halbes KByte pro Sekunde heruntergeladen – umgerechnet also gerade einmal vier KBit/s.
Wer also unterwegs eine schnelle Verbindung benötigt, sollte lieber auf das ICE-eigene WLAN zurückgreifen, das allerdings etwas teurer ist. Für das Abrufen von E-Mails und einzelner Websites tut es der Stick aber auch.
Wer übrigens schon einen UMTS-Stick (ohne SIM- und Netlock) hat, kann sich die teure Anschaffung des zweiten Sticks sparen: Es ist auch möglich, einen normale SIM-Karte von Fonic zu kaufen und diese auf den Datentarif umzustellen – dies soll laut Teltarif auch via E-Mail möglich sein. Wichtig: Vor dem Surf-Vergnügen sollte eine Bestätigung des Wechsels abgewartet werden – im normalen Tarif verlangt Fonic nämlich für das MByte 24 Cent.
Discountfan-Fazit: Wer nur gelegentlich mobil online geht, für den ist der UMTS-Stick von Fonic die beste Wahl: Günstiger als zum Pauschalpreis von 2, 50 Euro pro Tag kommt man derzeit nicht mobil ins Netz. Vodafone und T-Mobile verlangen derzeit in ihren Prepaid-Paketen das Doppelte. Nachbessern sollte Fonic noch beim Datenschutz und im Punkt Transparenz.