Eine Funkwetterstation mit umfangreicher Ausstattung hat der Discounter Aldi-Süd seit heute zum Preis von 24, 99 Euro im Angebot. Discountfan.de hat das auskunftfreudige Gerät unter die Lupe genommen. Unser Testbericht nennt Vor- und Nachteile des Wetter-Schnäppchens.
Update vom 15. November 2006: Die Macken der Funk-Wetterstation von Aldi
Nachdem die Wetterstation nun rund zwei Wochen im Betrieb ist, machen sich auch manche Macken bemerkbar. So überraschte das Gerät bei einer Außentemperatur von konstant knapp zehn Grad mit einer Frostwarnung (zu erkennen am Schnee-Symbol auf unserem Foto). Dieses Piktogramm sollte eigentlich erst erscheinen, wenn die Temperatur dauerhaft unter null Grad liegt. Außerdem sind die Prognosen oft falsch: So zeigt die Station meist gutes Wetter an – selbst dann, wenn es in Strömen gießt oder zumindest eine Regenfront naht…
Es gibt nahezu nichts, was sie nicht misst: Neben der aktuellen Innen- und Außentemperatur sowie der jeweiligen Luftfeuchtigkeit wird auch der Luftdruck überprüft.
Angezeigt werden ferner Sonnen- sowie Mond-Aufgangs- und -Untergangszeiten, die aktuelle Mondphase, die Luftdruck-Tendenz in Form eines Säulen-Diagramms, eine aktuelle Wetterprognose als kleines Bild sowie die Zeit samt Datum und Wochentag. Da es sich um eine Funkuhr handelt, wird die Zeit immer auf die Sekunde genau angezeigt.
Wie bei Aldi üblich überzeugt auch hier der Lieferumfang: Die Station selbst benötigt für den Betrieb zwei Batterien vom Typ AA, der Außensensor zwei vom Typ AAA. Alle vier Batterien liegen dem Paket bei – dies ist heutzutage nicht selbstverständlich. Der Käufer findet in der Packung außerdem die Wetterstation sowie den Außensensor, eine Garantiekarte und die Bedienungsanleitung.
Hier hat der Discounter allerdings zuviel gespart: Statt eines kleinen Heftchens besteht die Anleitung aus drei DIN-A3-großen Blättern. Dies macht nicht nur die Lektüre, sondern auch die Archivierung der Anleitung umständlich.
Die Installation geht hingegen flott vonstatten: Nach Einlegen der Batterien holt sich die Basisstation innerhalb weniger Minuten die aktuelle Zeit und beginnt mit den Messungen. Für die Funkeinheit benötigt man spezielle Schraubenzieher, um das Batteriefach zu öffnen und die Batterien einzulegen. Danach wird diese automatisch erkannt, die Werte lassen sich im Display anzeigen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann über spezielle Knöpfe auch eine manuelle Erkennung gestartet werden.
Der Außensensor lässt sich übrigens auch innen verwenden: Hierzu ist allerdings ein Messfühlkabel nötig, dass man durch das Fenster nach draußen führen muss. Eine Vorrichtung für dieses Kabel ist zwar vorhanden, es liegt dem Paket jedoch nicht bei. Wer jedoch einen Balkon, Terasse oder Garten besitzt, den wird das nicht stören.
Voreingestellt ist für die Sonnen- und Mondzeiten übrigens die Stadt Frankfurt am Main. Damit die exakten Zeiten für den eigenen Wohnort angezeigt werden, muss dieser zunächst gespeichert werden. Hierzu liefert die Bedienungsanleitung eine Tabelle mit zahlreichen europäischen Städten. Nachteil dieses Systems: Wer auf dem Land oder in einer kleineren Stadt wohnt, muss den nächstgelegenen Ort wählen und erhält so nicht die exakten Werte. Würde das System Geo-Koordination akzeptieren, so wäre auch hier eine exakte Bestimmung möglich. Dies darf man aber offenbar in dieser Preisklasse nicht erwarten.
Störend wirkt auf dem ansonsten recht übersichtlichen Display übrigens, dass der Stadtname mit drei Buchstaben abgekürzt relativ groß angezeigt wird. Dies ist wenig sinnvoll: Da sich der Standort nie oder selten ändert, hätte der Platz für die Anzeige wichtigerer Daten genutzt werden können.
Wer eine korrekte Wetterprognose erhalten will, muss zudem einmal manuell den korrekten Luftdruckwert eingeben. Dazu muss der Nutzer zunächst auf einer Wetter-Site wie Wetter.com den aktuellen Wert recherchieren und diesen dann mittels weniger Tasten auf dem Gerät eintippen. Erst einige Stunden nach dieser Eingabe liefert das Gerät einigermaßen verlässliche Wetterprognosen. Positiv fällt auf, dass bei Temperaturen um den Gefrierpunkt eine blinkende Schneeflocke den Autofahrer davor warnt, dass sein Fahrzeug vereist sein könnte und er vielleicht ein paar Minuten früher aus dem Haus muss. Liegt die Außentemperatur dauerhaft unter minus ein Grad, wird die Schneeflocke stetig angezeigt und mit einem Ausrufezeichen garniert.
Ablesen kann der Nutzer übrigens auch die Tendenz von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Entwicklung des Luftdrucks. Ein großer Nachteil der Station: Wenn die Batterien schlapp machen und ein Wechsel ansteht, muss der Nutzer danach die Luftdruck- und Stadtwerte manuell neu eingeben. Hier wäre es besser gewesen, wenn ein kleiner Chip diese Angaben für etwa eine Stunde speichert, um einen solch unnötigen Datenverlust zu verhindern.
Über die Genauiggkeit der Messwerte lässt sich trefflich streiten. Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass eine Wetterstation für Privatanwender niemals profesionellen Ansprüchen genügen wird. Auf eine gewisse Fehlertoleranz nach oben und unten bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck muss man sich einstellen. Dies hat auch unser Vergleich mit einer Wetterstation eines anderen Herstellers ergeben. Allerdings fallen diese minimalen Abweichungen für private Anwender nicht groß ins Gewicht.
Ein Wort noch zum Display: Verglichen mit anderen Geräten wirkt es etwas unscharf, wenn man nicht im 90-Grad-Winkel darauf blickt.
Per Knopfdruck lässt es sich übrigens beleuchten. Da dies jedoch zu Lasten der Batterien geht, sollte davon selten Gebrauch gemacht werden.
Negativ fällt hier auf, dass jeder Tastendruck mit einem lästigen Piepton quittiert wird. Somit eignet sich der Beleuchtungsschalter nicht für den nächtlichen Blick auf die Station – vorausgesetzt, man möchte auch künftig noch mit seinem Partner in einem Zimmer schlafen…
Discountfan-Fazit: Dank einer dreijährigen Garantie und einer umfangreichen Ausstattung sowie nicht zuletzt einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt die Wetterstation. Zu wünschen bleibt, dass Aldi sich bei der Speicherung der Daten sowie bei der Bedienungsanleitung künftig mehr Mühe gibt. Mit unserem kostenlosen Newsletter verpassen Sie ab sofort keinen Discounter-Testbericht mehr.