Um die Lebensmittelsicherheit ist es in Deutschland nach wie vor schlecht bestellt: Nachdem Ökotest vor Schadstoffen in Nahrungsmitteln gewarnt hat, will Greenpeace nun erneut Pesitzide in Obst und Gemüse aus dem Supermarkt gefunden haben.
„Für Kinder besteht schon beim einmaligem Verzehr dieser Lebensmittel die Gefahr von unmittelbaren Gesundheitsschäden“, warnt der Verband. Konkret sollen von 576 Obst- und Gemüseproben „aus dem Angebot der führenden deutschen und österreichischen Supermärkte“ insgesamt zwölf die sogenannte Akute Referenzdosis überschritten haben. „Bei Tafeltrauben aus konventionellem Anbau liegen sogar neun Prozent (7 von 80 Proben) über diesem Alarm-Wert“, so Greenpeace weiter.
Der Verband hat noch am Freitag Strafanzeige wegen der wiederholten Vermarktung gesundheitsgefährdender Lebensmittel gegen die Vorstände der verantwortlichen Supermarktketten gestellt.
Wie immer sind Kinder die größten Leidtragenden des Skandals: „Isst ein zwölf Kilogramm schweres Kind nur zehn einzelne Beeren dieser stark belasteten Trauben, kann dies schon seine Gesundheit schädigen“, so der Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. Der Verband fordert nun von Unternehmen und Landesbehörden wirksame Kontrollen.
Verbraucher sollten auf rückstandsarme Ware achten. „Die beste Wahl sind Bio-Lebensmittel, die in der Regel nicht belastet sind“, so Greenpeace abschließend. Zuletzt hatte der Verband im Sommer letzten Jahres vor Pesitziden im Discounter-Obst gewarnt – dies geschah offenbar vergebens.