Hohe Auflösung, niedriger Preis: Mit der „Reolink C1 Pro“ ist eine Überwachungskamera mit vier Megapixel-Auflösung für unter 100 Euro zu haben. Discountfan.de hat das Modell getestet.
Die Reolink C1 Pro (alternativ auch bei Amazon verfügbar) fertigt Aufnahmen mit einer Auflösung von 2560 auf 1440 Pixel (Vier Megapixel) an. Das ist weit mehr, als Überwachsungskameras noch vor wenigen Jahren zu leisten imstande waren. Mit dabei ist auch eine Pan-Tilt-Funktion: Man kann also via Smartphone, Tablet oder Computer das Objektiv in alle Richtungen schwenken, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Dies funktioniert ohne Verzögerungen und recht flüssig.
Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei der Inbetriebnahme: Diese ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Allerdings muss das Modell dabei zunächst an den Router angeschlossen werden, um eine Verbindung zum Netzwerk herzustellen. Erst danach kann eine WLAN-Verbindung aktiviert werden. Discountfan-Tipp: Zur Sicherheit sollte man hier auf ein Gäste-WLAN zurückgreifen. Falls die Verbindungsdaten in falsche Hände gelangen, ist ein potenzieller Schaden geringer als beim Vollzugriffe aufs heimische WLAN.
Negativ fällt auf, dass zwar ein Micro-SD-Slot vorhanden ist, dem Paket (trotz des großen Lieferumfangs) jedoch keine Speicherkarte beiliegt. Dies hat einen entscheidenden Nachteil: Aufnahmen werden so nur direkt im Handy oder Tablet hinterlegt und können nicht über die entsprechende App abgerufen werden. Vielmehr muss man umständlich das Verzeichnis auf dem Smartphone suchen, in dem die aufgenommenen MP4-Dateien liegen – hier besteht also eindeutig Nachbesserungsbedarf. Wer jedoch eine Micro-SD-Karte einlegt, kann auch vom Handy aus bequem die Aufnahmen überprüfen.
Discountfan-Tipp: Hat man eine Netzwerkfestplatte integriert, kann dieser Umweg entfallen: So bietet beispielsweise das weit verbreitete Synology-NAS mit der „Surveillance Station“ eine komfortable Lösung für Überwachungskameras, die auch mit dem Reolink-Modell funktioniert. Die MP4-Dateien werden dann direkt aufs NAS abgelegt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann sich die Aufnahmen auch direkt vom NAS in die Cloud sichern. Somit sind diese selbst bei einem Einbruch mit Diebstahl des NAS immer noch auffindbar.
Alternativ ist es auch möglich, sich die Aufnahmen per Push aufs Handy oder per E-Mail zusenden zu lasssen. Doch auch hier gilt: Lieber einen eigenen Mail-Account für die Kamera erstellen. Schließlich müssen sämtliche Zugangsdaten für den Account in die App eingegeben werden.
Was uns gut gefallen hat: Voreingestellt ist keine ständige Aufnahme, vielmehr erfolgt diese nur dann, wenn die Kamera eine Bewegung erkennt. Dabei kann die Empfindlichkeit des Sensors eingestellt werden, unterteilt nach verschiedenen Tageszeiten. Auch Nachtaufnahmen sind dank des integrierten IR-Sensors bis zu einer Entfernung von zwölf Metern möglich. Im Discountfan-Test zeigte sich, dass auch dieses Modell keine Wunder vollbringen kann: Gegenlicht (beispielsweise von Auto-Scheinwerfern) können die Aufnahmen stören. Mit diesem Problem hat allerdings fast jede Überwachungskamera zu kämpfen.
Ein weiterer Tipp: Während in der App nur wenige Einstellungen möglich sind, sieht dies beim Web-Interface schon anders aus. Dieses ist über die IP der Kamera aufrufbar, als Standard-Nutzername ist „admin“ vorgesehen (zur Sicherheit sollte man den Nutzernamen und das Passwort nach dem ersten Login ändern). In den Einstellungen kann beispielsweise ein FTP-Server für den Upload der Überwachungsvideos oder auch ein Zugriff von extern (DDNS) konfiguriert werden.
Discountfan-Fazit: Mit dem Modell C1-Pro gibt es viel Leistung für wenig Geld. Die Videos werden in hoher Auflösung geliefert, die Einrichtung geht rasch vonstatten. Im Support-Bereich gibt es neben den Apps für iOS und Android auch passende Handbücher (wenn auch nur in englischer Sprache und just für das Modell C1 Pro nicht verfügbar). Bei Amazon kommt das Modell auf ein recht schlechtes Feedback – das liegt offenbar daran, dass einigen Paketen ein UK-Stecker und nicht der in Deutschland übliche Stecker beigelegt war. In der Discountfan-Probebestellung war dies jedoch nicht der Fall.
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